Warum Artischockensaft gesund ist

Artischockensaft gesund

Die Artischocke zählt zu den gesündesten Gemüsesorten. Denn sie enthält Polyphenole und Flavonoide. Außerdem wirken sich die Derivate der in Leer entdeckten Chinasäure, die auch in Sternanis zu finden ist, positiv auf den Spiegel der Harnsäure und Folgeerkrankungen wie Rheuma oder Gicht aus.

Der Korbblütler stammt aus dem Mittelmeerraum und verträgt daher keinen Frost. Italiener bereiten aus Artischocken den Likör Cynar zu, ein Digestif mit 16,5 % vol. Aus Sizilien importiert galt die Pflanze in französischen Gärten als Symbol von Luxus. Insbesondere das Herz von Cynara cardunculus schmeckt köstlich und wird als Delikatesse zu Vinaigrette, als Antipasti oder als Pizzabelag gereicht. Doch die distelartige Kulturpflanze hat weitaus mehr zu bieten, als das, was im Körper ankommt, wenn sie gekocht, frittiert oder gebraten verzehrt wird.

Sogar bei der Einnahme in Form von Tee gehen zu viele Wirkstoffe verloren. Um das Optimum der wertvollen Inhaltsstoffe der Heilpflanze einzunehmen, eignet sich neben einer Artischockentinktur insbesondere Artischockensaft. Schon im Mittelalter schätzten Heiler die Artischocke aufgrund ihrer positiven Effekte auf Leber und Verdauung.

Artischockensaft ist gesünder als Artischockentee

Dieser Gemüsesaft enthält anders als der Saft von Tomaten (1.943 mg Monosaccharide pro 100 ml) und Möhrensaft (2457 mg Monosaccharide pro 100 ml), nur einen sehr geringen Anteil an Einfachzuckern. Daher belastet er den Körper nicht mit einem übermäßigen Blutzuckeranstieg. Im Gegenteil: Die Verstoffwechselung von Zucker wird durch die Inhaltsstoffe des Artischockensaftes beschleunigt.

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Artischocken werden durch das Pressen der Blütenknospen und Blätter fast ohne die Einbuße übermittelt, die bei einer Trocknung als Verluste abzuschreiben sind. Artischockensaft unterstützt den Stoffwechsel von Fett, indem er die Tätigkeit der Galle und Leber beflügelt. Bei Entschlackungskur, Verdauungsproblemen, Dyspepsie, Völlegefühl bzw. Blähbauch nach dem Essen, Reizmagen und Beschwerden des metabolischen Syndroms erweist sich der rezeptfreie Gemüsesaft als ein verlässlicher Lipidsenker.

Artischockensaft fördert die Verdauung

Viele Menschen gewöhnen sich daran, einen Kaffee oder Schnaps nach dem Essen zu trinken, um die Verdauung anzuregen. Dabei tun sie sich gar nicht unbedingt einen Gefallen. Der enthaltene Alkohol bremst sogar die Aufspaltung der Nahrung. Höchstens die Bitterstoffe im Kräuterschnaps oder Espresso können den Magen unterstützen, indem sie die Säureproduktion anregen und die Vorverdauung erleichtern.

Grundsätzlich steckt hinter dem Mythos vom Verdauungsschnaps oder Verdauungskaffee eher ein ritualisierter Placeboeffekt, der schnell ins Gegenteil umschlagen kann, falls es zu einer Sucht kommt. Bei einer Substitutionstherapie zur Heilung von gesundheitsbedenklichen Trinkgewohnheiten eignet sich Artischockensaft wie vielleicht kein anderer Gemüsesaft. Denn er dämpft Heißhunger auf Süßes und regt stattdessen den Appetit an, der die Verdauungssäfte von Magen und Pankreas aktiviert. Dadurch gerät der Darm in Bewegung.

Aus diesem Grund wirkt Artischockensaft einerseits bei Anorexie, Achylie, Sodbrennen und Xerostomie (Mundtrockenheit). Andererseits kann Artischockensaft helfen, bei Verstopfung oder Durchfall das natürliche Gleichgewicht des Verdauungssystems wiederherzustellen.

Artischockensaft wirkt belebend

Ein Saft aus frischen Artischocken aktiviert den antioxidativen Zellschutz, weil vermehrt Stickstoffmonoxid gebildet wird, das wie ein endogener Radikalfänger wirkt. Stickstoffmonoxid regt die Neubildung und Aktivität von Mitochondrien an.

Ein Zuwachs dieser Zellkraftwerke kurbelt die Effizienz des Stoffwechsels an, wodurch das Befinden merklich verbessert wird. Darüber hinaus werden den Bitterstoffen in Artischockensaft ähnlich wie denen in Wermut oder Ingwer antibakterielle, spasmolytische, entzündungshemmende und antimykotische Wirkungen zugeschrieben.

Wie alle Gemüsesäfte enthält Artischockensaft jede Menge Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, besonders Vitamin C, Vitamin B, Magnesium, Kalium, Calcium, Mangan und Kupfer. Vergleichsweise hoch ist der Gehalt der Vitaminbombe am Blutbildner Eisen.

Artischockensaft regt die Produktion von Galle an

Bei einer Cholestase ist die Gallensekretion gefährlich reduziert. Mindestens 700 ml Gallenflüssigkeit sollten die Hepatozyten eines gesunden Menschen am Tag produzieren. Nur so kann er die mit der Ernährung zugeführten Lipide in Tröpfchen aufspalten, die von Enzymen im Zwölffingerdarm abgebaut werden können. Außerdem nimmt der Gallenfluss Abbauprodukte des Stoffwechsels, worunter das Hämoglobinabbauprodukt Bilirubin, auf und leitet sie hinaus. Eine Verstopfung der Gallensekretion äußert sich in gelber Haut und Schleimhäuten, dem sogenannten Ikterus oder Gelbsucht.

Auch dem Abtransport von schädlichem Cholesterin dient Galle, die von Artischockensaft gefördert wird. Cholesterin ist nicht wasserlöslich und muss daher immer von Phospholipiden und Gallensäuren getragen werden, weil es sonst verklumpt. Bei einem gestörten Mischverhältnis von Lecithin, Gallensalzen und Cholesterin droht letzteres zu kristallisieren. Auch der Gallenfarbstoff Bilirubin kann sich verhärten. Gallensteine in der Gallenblase und den Gallengängen sind die Folge.

 Gefährdet sind ergo häufig Menschen mit Übergewicht fortgeschrittenen Alters. Zudem zählen Mütter des nordischen Typs, also mit heller Haut und blonden Haaren, zu den Risikokandidaten. Da Artischockensaft die Gallensekretion anregt, sollte das Heilmittel nicht bei einer Gallenstauung (Cholestase) oder vermindertem Gallenabfluss, der sich in Gallensteinen oder Ikterus äußert, angewendet werden.

Artischockensaft steigert den Fettabbau

Wer nicht unter den oben genannten Insuffizienzen leidet, tut sich mit 10 ml Artischockensaft vor dem Essen einen Bärendienst. So schüttet die Leber genügend Galle aus, um die verzehrte Fettmenge schnell zu bewältigen.

Doch nicht nur über das, was wir essen, gelangt Fett ins Blut. Der Körper versorgt sich selbst mit Fetten, die in der Leber gespeichert sind.

Eine Erhöhung der Lipoproteinkonzentration mit zunehmendem Lebensalter gehört zu den natürlichen Alterserscheinungen, kann aber wie die durch den Lebensstil erworbene Dyslipidämie zu Arteriosklerose führen.

In pathologischen Fällen enthält das Blut zu viele Phospolipide, Triglyzeride und Cholesterin. Wenn die Blutwerte aufgrund von Fettstoffwechselstörungen erhöht sind, lagert sich schädliches Cholesterin und andere Lipide an den inneren Wänden der arteriellen Blutgefäße ab. Wegen der atherosklerotischen Plaques verengen sich die Adern. Durch den behinderten Blutfluss gelangen Nährstoffe und Sauerstoff nur noch verzögert an ihren Bestimmungsort.

Eine prophylaktische Kur mit Artischockensaft legt sich schützend über das Herz-Kreislaufsystem. Damit eine Arteriosklerose erst gar nicht zu Brustenge (Angina pectoris), Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit und arteriellen Verschlüssen führt, kurbelt Artischockensaft die intestinale Durchblutung an. Am Ende der Wirkungskette würden Herzinfarkt und Schlaganfall drohen. Doch so weit muss es erst gar nicht kommen. Bei milden Formen von Fettstoffwechselstörungen hat sich die regelmäßige Einnahme von Artischockensaft als wirksam erwiesen.

Video: Machen Sie Ihre Diät besser mit der Artischocke | Gesundheit