Gibt es gesunde Chips?

Gesunde Chips

Du willst dich eigentlich gesund ernähren, liebst aber Chips und kannst der Versuchung nicht immer widerstehen. Warum gibt es eigentlich keine gesunden Chips? Oder gibt es gesunde Chips bereits? Ja, gibt es: Gemüsechips.

Den Trend zur gesunden Ernährung gibt es schon länger. Dazu gibt es viele Ratgeber, Kochbücher, Ernährungstipps und spezialisierte Geschäfte. Allen gemein ist es jedoch, dass man sich ausgewogen, lecker, doch möglichst kalorienarm ernährt. Desserts oder Knabbereien abends auf dem Sofa kommen leider zu kurz. Natürlich kann man mit Obst, Gemüse oder Pufferreis seinen Fernsehabend gestalten. Aber manchmal ist einem nach was Herzhafterem zumute – wie beispielsweise Chips.

Was macht „normale“ Chips so ungesund?

Die traditionellen Kartoffelchips sind eine wahre Kalorienbombe. Mit einem Brennwert von bis zu 550 Kilokalorien pro hundert Gramm stehen sie energetisch der Schokolade in nichts nach.

Etwas besser sind die Chips aus Mais. Eine gesunde Alternative bieten sie aber auch nicht. Die frittierten Kartoffelchips enthalten außerdem sehr ungesunde gesättigte Fettsäuren und viel Salz. Ganz zu schweigen von karzinogenem Acrylamid, das in vielen Studien mit erhöhtem Darmkrebsrisiko im Zusammenhang steht. Ungesunde Dickmacher, die leider gut schmecken.

Die gesunde Alternative

Keine Angst, man muss jetzt nicht bis ans Lebensende auf knusprige Knabbereien verzichten, nur weil man gesund leben möchte. Es gibt eine gesunde und leckere Alternative – die Gemüsechips.

Die gibt es in Reformhäusern, in auf Naturkost spezialisierten Internetläden oder … man macht sie einfach selbst. Im Backofen oder in der Mikrowelle. Als Grundlage kann man fast jedes Gemüse und viele Obstsorten nehmen.

Gemüsechips selbstgemacht

Die im Handel, insbesondere in Supermärkten und beim Discounter erhältlichen Sorten, enthalten leider viele ungesunde, kalorienreiche Zutaten wie Fett und Zucker. Energetisch stehen sie vielleicht etwas besser da, als die frittierten Kartoffelchips, aber als gesunder, leichter Snack eignen sich nicht alle.

Die Hersteller täuschen auch, im Rahmen der Gesetzgebung zugelassenen Tricks, über die kalorienreiche Substanz ihrer Produkte hinweg, indem sie auf der Verpackung angeben, eine Portion ihrer Chips enthalte weniger als hundert Kilokalorien. Dabei entscheiden die Hersteller für einen selber, was eine Portion ist. In der Regel sind es lächerliche dreißig Gramm. Schiebt dem einen Riegel vor und verlagert die Produktion der Chips in eure Küchen!

Je nach Gemüse und Konsistenz müssen die Chips unterschiedlich lang im Backofen verweilen, bis sie fertig werden. Als Gemüse können Süßkartoffeln, Karotten, Zucchini, Auberginen, Topinambur, Rote Bete, Pastinaken, Taro, Kürbis, Rettich, Wirsing und Grünkohl verwendet werden.

Als süße Variante eignen sich Äpfel und Bananen hervorragend. Auch die klassische Kartoffel eignet sich selbstverständlich auch für hausgemachte Gemüsechips. Schließlich ist Kartoffel auch Gemüse. Jedoch enthalten Kartoffeln viel Stärke, also Kohlenhydrate, und passen ins Bild des leichten Knuspergebäcks nicht so richtig.

Vorbereitung

Nach dem Waschen sollte das Gemüse möglichst dünn in Scheibchen geschnitten werden. Je dünner, desto knuspriger werden die Chips zum Schluss. Die hauchdünn geschnittenen Scheibchen kommen in eine Schüssel, wo sie eingesalzen werden. Durch osmotische Wirkung entzieht Salz Wasser. Nach 15 bis 20 Minuten sollen die Gemüsescheibchen mit Wasser ausgespült werden, um nicht übersalzen zu schmecken. Nun kann man eine Prise Gewürz dazu geben. Wer und wie viel mag, hängt vom individuellen Geschmack ab. Möglich ist beispielsweise Pfeffer, Paprikapulver, Kräutergewürze, Rosmarin, Curry oder, wer es etwas schärfer mag, Chili.

Während der Backofen auf nötige Temperatur vorgeheizt wird, werden Backbleche mit Backpapier ausgelegt und leicht mit Öl angestrichen. Manche schwören auf mehr Geschmack, wenn man die geschnittenen Gemüsescheibchen selbst mit Olivenöl anpinselt. Man muss jedoch bedenken, dass die fertigen Chips etwas kalorienreicher ausfallen würden. Die Gemüsescheibchen sollen gleichmäßig auf dem Backblech verteilt werden, ohne zu überlappen. Sonst würden sie verkleben und eventuell nicht richtig trocknen.

Backzeit

Die Backzeit hängt vom verwendeten Gemüse und der Dicke der geschnittenen Scheibchen ab. Die Gemüsescheibchen sollen bei 140 bis 160 °C ca. 20 Minuten gebacken werden. Danach sollen die Backbleche rausgeholt werden, Scheibchen gewendet und für weitere 20 Minuten im Backofen verbleiben. Der Backofen sollte zwischen durch immer kurz geöffnet werden, um die Feuchtigkeit rauszulassen. Nur so können die Gemüsescheibchen richtig kross werden. Nach 40 bis 50 Minuten Backzeit sollten die Gemüsescheibchen braun werden. Wie knusprig sie letzten Endes sein sollen, hängt vom persönlichen Geschmack ab.

Die Obstchips aus Äpfel oder Bananen müssen länger im Backofen verbleiben, da man ihnen nicht die Feuchtigkeit mit Salz entziehen kann. Wer will schon nach Salz schmeckende Bananen essen? Die Äpfelscheibchen müssen bis zu 3 Stunden bei 70 °C im Ofen trocknen, die Bananenscheibchen sogar 6 bis 8 Stunden bei 60 °C. Auch hier muss die Feuchtigkeit zwischendurch aus dem Backofen entweichen.

Aufbewahrung

Die fertig gebackenen Gemüse- oder Obstchips sind ein Naturprodukt, frei von Aromen, Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen. Damit sie nicht weich werden, sollten sie innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehrt werden. Aufbewahrt sollten sie an einem kühlen, trockenen Ort in einem Gefrierbeutel oder Frühstückstütchen. Die knusprigen, leckeren Gemüsechips können auch mit einem Dipp aus Naturjoghurt genossen werden.

Video: Gemüsechips | Handmade mit Enie – Mach’s einfach selbst