Ist Hafermilch gesund?

Hafermilch gesund

Hafermilch liegt stark im Trend. Vor allem im Zuge der veganen Ernährung und der Entwicklung unzähliger Allergien wird der Drink immer beliebter. Hafer ist in keinem Fall ausschließlich für Pferde bestimmt. Wir lieben Haferbrei oder Haferflocken im Müsli. Haferflocken sind besonders nährstoffreich und voller Mineralstoffe und Fette.

Die fettreichen Körner eignen sich als ideale Milchalternative. Vor allem, Menschen mit Laktoseintoleranz profitieren von der pflanzlichen Milch. Gegenüber anderen Milchalternativen hat Hafermilch einige Vorteile. Folgender Ratgeber zeigt Ihnen alles, was Sie rund um das Thema Hafermilch wissen müssen.

Was ist Hafermilch?

Laut EU darf man Hafermilch nicht offiziell als Milch bezeichnen. Die Bezeichnung Milch ist für tierische Produkte vorbestimmt. Lediglich Kuh-, Schaf-, Ziege-, oder Pferdeerzeugnisse dürfen als Milch bezeichnet werden. Im Handel ist Hafermilch als Haferdrink oder Hafergetränk erhältlich.

Hafermilch wird aus Haferflocken und Wasser gewonnen. Hierfür werden die Flocken in Wasser eingeweicht und anschließend püriert. Hafer wird für kurze Zeit fermentiert, die gewonnene Restflüssigkeit wird als Hafermilch bezeichnet. Anschließend wird die Flüssigkeit meist industriell weiterverarbeitet. Während der Verarbeitung werden in der Regel Zusatzstoffe, wie Kalzium und andere Stabilisatoren hinzugefügt. Durch eine hohe Erhitzung wird das Produkt haltbar gemacht. Hafermilch kann auch ganz einfach selbst hergestellt werden.

Hafermilch ist eine Nährstoffbombe und enthält zahlreiche essentielle Aminosäuren und Mineralstoffe, wie Kalium oder Magnesium. Auch Ballaststoffe sind in der Milch enthalten. Durch die Verarbeitung und hohe Erhitzung, gehen zahlreiche dieser Nährstoffe verloren. Hafermilch hat einen hohen Gehalt an Nährstoffen. Zudem sind ß-Glukane in der Milch enthalten. Dabei handelt es sich um eine spezielle Zuckerart, welche unsere Verdauung regulieren kann.

Ist Hafermilch gesund?

Hafermilch enthält keinerlei Laktose und keine Bestandteile von Soja. Außerdem verfügt Hafer über zahlreiche Ballaststoffe. Eine hohe Anzahl an Ballaststoffen sättigt. Gerade für Menschen die laktoseintolerant sind oder an einer Sojaallergie leiden, ist Hafermilch eine tolle Alternative. Der Milchersatz ist in keinem Fall ungesund. Hafermilch ist frei von Cholesterin und unterstützt Sie darin, Ihren Cholesterinspiegel zu senken.

Vorsicht: Wer an Glutenunverträglichkeit, beziehungsweise Zöliakie leidet, darf den Haferdrink nicht konsumieren. Dieser enthält Gluten. Hafermilch, ohne etwaige Zusätze, wird auch von Kleinkindern und Babys ideal vertragen. Hier kann die Milchalternative dabei helfen die Verdauung anzuregen.

Vorsicht: Haferdrink enthält kein Kalzium. Kinder benötigen eine ausreichende Zufuhr an Kalzium, um wachsen zu können. Daher ist eine Ernährung, rein über Pflanzenmilch, im Kindesalter nicht zu empfehlen. Haferdrink, welcher industriell verarbeitet wurde, enthält meist eine übermäßige Menge an Zucker. Auch Emulgatoren und sonstige Inhaltsstoffe sind in der Milch enthalten.

Achten Sie in jedem Fall auf Zusatzstoffe oder zu viele Inhaltsstoffe, welche die Milch schnell ungesund machen.

Ist Hafermilch nachhaltig?

Gegenüber anderen pflanzlichen Getränken ist Hafermilch klar im Vorteil. Hafer wird als Kulturgetreide in Europa angebaut und ist frei von etwaiger Gentechnik. Außerdem wird Hafermilch aus biologisch, angebauten Haferkörnern gewonnen. Dass ist gut für die Umwelt. Die Produktion von Hafermilch ist mit kurzen Transportwegen und regionalem Anbau verbunden.

Selbstgemachte Haferdrinks sind, was die Umweltverträglichkeit betrifft, anderen Milchalternativen deutlich überlegen. Milch, welche industriell hergestellt wird, hat einige Makel. Der Haferdrink „Oatley“ wird beispielsweise aus Schweden importiert. Der Import ist mit langen Transportwegen verbunden. Auch die Verpackung von Hafermilch ist nicht gerade umweltfreundlich. Hafermilch wird in Getränkekartons aufbewahrt, diese produzieren eine Menge Müll.

Hafermilch selbst herstellen

Hafermilch selbst herzustellen ist nachhaltig und gesund zugleich. Der Haferdrink ohne Zusatzstoffe ist frei von Cholesterin. Sie können die Milch nach folgendem Rezept zubereiten:

Zutaten

  • 80 Gramm Biohaferflocken
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Prise Salz

Zubereitung

Zunächst das Wasser aufkochen und die Flocken anschließend darin quellen lassen. Nach dem Quellvorgang pürieren. Abschließend wird der pürierte Brei durch ein Baumwolltuch gefiltert.

Die Hafermilch tropft in eine Schüssel und etwaige, feste Bestandteile, bleiben im Tuch zurück. Anschließend das Tuch gut ausdrücken, sodass keine Flüssigkeit darin zurückbleibt. Die fertige Milch kann nun in einem geschlossenen Gefäß im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dort ist sie circa drei Tage lang haltbar.

Tipp: Wer an Glutenunverträglichkeit leidet, kann auch glutenfreien Hafer kaufen. Dann ist die Milch natürlich frei von Gluten und auch für Zöliakie Betroffene geeignet.

Hilft Hafermilch beim Abnehmen?

Hafermilch enthält deutlich weniger Fett als herkömmliche Kuhmilch. Aber Vorsicht: Hafermilch ist ein wahrer Energielieferant und voll von Ballaststoffen. In den Körnern ist Stärke enthalten, diese Stärke bleibt auch im Pflanzendrink erhalten. Der pflanzliche Drink hat circa 40 Kalorien pro 100 Milliliter.

Das Erhitzen und die Fermentierung sorgen dafür, dass die Stärke, welche verdaulich ist, in leicht verdaulichen Zucker umgewandelt wird. Dass macht die Hafermilch kalorienreich.

100 Milliliter Cola haben ebenfalls circa 40 Kalorien. Dass bedeutet aber in keinem Fall, dass Hafermilch ungesund ist. Sie sollte allerdings als Lebensmittel angesehen werden und nicht, als alternativer Durstlöscher zu Wasser.

Wo ist Hafermilch erhältlich?

Hafermilch ist in zahlreichen Reformhäusern, Drogeriemärkten und im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich. Auch viele große Supermärkte, Bioläden und Onlinehändler wie Amazon vertreiben den Pflanzendrink. Achten Sie in jedem Fall auf die Verpackung. So können sie auf Anhieb das Herkunfts- und Produktionsland ausfindig machen. Auch etwaige Zusatzstoffe, wie Stabilisatoren, müssen auf der Verpackung angegeben werden.

Auf vielen Milchverpackungen ist der Vermerk „ungesüßt“ oder „ohne zusätzlichen Zucker“ aufgedruckt. Dass liegt aber schlichtweg daran, dass Hafermilch süß genug ist und keinen zusätzlichen Zucker benötigt. Der natürliche Zuckeranteil liegt bereits bei 10 Prozent.

Hier ein paar namenhafte Hersteller, welche den Haferdrink vertreiben:

  • Alnatura
  • Lima
  • Oatley
  • Natumi
  • Soyana
  • Provamel
  • Vitaquell

Zudem gibt es im Handel auch immer mehr Eigenmarken. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass es sich um ein Produkt in Bioqualität handelt.

Was sind die Vorteile von Hafermilch gegenüber normaler Milch?

Milch von Tieren ist sehr nährstoffdicht und somit kein Getränk. Viele Studien zeigen, dass Kuhmilch krank machen kann. So können chronische Infekte, Allergien oder Hautprobleme ausgelöst werden. Auslöser hierfür, sollen die artfremden Proteine sein. Da diese nicht für den Menschen bestimmt sind, wert sich der Körper dagegen. Allerdings sind die Studien noch nicht wiederlegt. Es herrschen also keine handfesten Beweise.

Milch kann zu Kalziumverlust führen

Viele Ärzte bestätigen: Milch hilft beim Wachsen und ist gut für die Knochen. Der hohe Anteil an Kalzium, entspricht tatsächlich der Wahrheit. Der Kalziumgehalt festigt Knochen und Zähne. Auch die Muskeln brauchen ausreichend Kalzium, um funktionieren zu können.

Allerdings können die tierischen Proteine zur Übersäuerung führen. Der Körper versucht diese Übersäuerung zu neutralisieren. Hierfür benötigt es eine Menge Kalzium, welches aus den Knochen entnommen wird. Dass richtige Verhältnis, von Aufnahme und Verlust von Kalzium, muss also in jedem Fall bedacht werden.

Viele Mediziner sind mittlerweile der Meinung, dass eine Übersäuerung zu Kalziummangel führt. Dass heißt, der Verzehr von sauren Lebensmitteln wie Kaffee, Cola, Fleisch, Alkohol und Milchprodukten ist deutlich zu hoch. Eine gute Alternative zu tierischer Milch sind pflanzliche Kalziumquellen. Dass ist beispielsweise grünes Blattgemüse wie Brokkoli, Soja, Nüsse, Getreide und Bohnen.

Ein weiterer Pluspunkt: Pflanzliches Eiweiß kann einfacher verstoffwechselt werden und sorgt für einen neutralen PH-Wert.

Hafermilch ist nicht sauer und lässt den PH-Wert nicht in die Höhe steigen.

Worauf achten beim Kauf von Hafermilch?

Beim Kauf der Milch sollten Sie ein paar Dinge beachten. Diese wären:

Kaloriengehalt bedenken

Hafermilch ist kalorienhaltig. Dass sollte in jedem Fall bedacht werden. Die pflanzliche Milch ist nicht als Durstlöscher geeignet. Der Kaloriengehalt ist darauf zurückzuführen, dass die Stärke während der Herstellung in Zucker umgewandelt wird. Hierdurch entsteht auch der süße Geschmack.

Milch mit Biosiegel: Ideal zum Kochen und Backen

Durch den süßlichen Geschmack ist Hafermilch ideal zum Backen und Kochen geeignet. Außerdem profitieren Allergiker von der Milch. Sie enthält weder Laktose noch Milcheiweiß. Achten Sie beim Kauf in jedem Fall auf das Biosiegel. Was garantiert dieses Siegel? Es verspricht, dass Kalzium und andere Inhaltsstoffe in einem angemessen Rahmen hinzugefügt werden.

Warum ist Hafermilch gut als Milchersatz?

Hafermilch bringt einige Vorteile mit sich. Hier nochmal alle im Überblick:

  • Hafermilch ist eine tolle Alternative zu Kuhmilch und ideal zum Kochen und Backen geeignet
  • Hafermilch schmeckt, dank des süßlichen Geschmacks, auch im Kaffee sehr gut
  • Hafermilch kann aufgeschäumt werden, also ideal für Cappuccino
  • süßer, Getreide-Geschmack (Mandelmilch schmeckt eher neutral)
  • Hafermilch ist nachhaltig und hat eine gute Umweltbilanz

Warum ist Hafermilch gut für das Klima?

Hafermilch hat eine bessere Umweltbilanz als zahlreiche andere Milchalternativen. Der Hafer kommt meist aus Deutschland und wird biologisch angebaut. Hafer ist resistent gegen Unkräuter und damit ideal für Landwirte, da dieser nicht gespritzt werden muss. Außerdem benötigt es für die Herstellung der Pflanzenmilch nur wenig Wasser.

Im Gegensatz zum Anbau von Soja, muss für den Haferanbau keine Rodung von Regenwäldern stattfinden. Natürlich hat der Haferdrink auch einen nachteiligen Umweltaspekt. Er wird ausschließlich in Getränkekartons gelagert und produziert eine Menge Verpackung.

Fazit: Hafermilch ist eine tolle Alternative zu tierischer Milch. Vor allem Allergiker und laktoseintolerante Menschen profitieren von der Milch. Der süßliche Geschmack eignet sich ideal zum Backen und Kochen. Außerdem lässt sich die Milch gut aufschäumen. Aufgrund des niedrigen Cholesterinwertes ist Hafermilch sehr gesund. Auch die Ballaststoffe sprechen für den Pflanzendrink. Sie sorgen für eine langanhaltende Sättigung.