Ist die Haselnuss gesund?

Haselnuss gesund

Haselnüsse schmecken verarbeitet oder unverarbeitet lecker, ob einfach als Nusskern, Brotaufstrich oder Riegel. Aber ist die Haselnuss gesund? Erfahre es hier.

Das kleine Kraftpaket für zwischendurch

Die Nuss des Haselstrauchs ist sehr fetthaltig und trotzdem ein gesunder Snack. Sie ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen. Zudem glänzt sie durch ihren relativ hohen Vitamin E Gehalt und ist ein richtiger Powersnack, nicht nur für unser Gehirn.

Herkunft

Die Hasel (Corylus avellana) zählt zu der Familie der Birkengewächse. Sie wächst als Strauch und wird bis zu fünf Meter hoch. Heimisch ist die Hasel in Europa und Kleinasien. In Norwegen ist sie bis hin zum Polarkreis zu finden. Anhand fossiler Blattabdrücke konnten Wissenschaftler nachweisen, dass es vor Millionen von Jahren ähnliche Formen der Hasel gegeben hat. Bei den Menschen steht die Haselnuss schon seit langer Zeit auf dem Speiseplan, dies belegen Funde aus der Steinzeit.

Botanik

Eine Besonderheit ist die frühe Blütezeit der Hasel. Sie blüht bereits von Februar bis März. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blüten befinden sich an ein und demselben Strauch. Die gelben, länglichen Kätzchen sind die männlichen Blüten. Die weiblichen hingegen sehen aus wie Knospen. Hauptsächlich wird die Hasel durch den Wind bestäubt. Zwar sind die Pollen eine beliebte Mahlzeit bei den Bienen, diese gehen allerdings vorwiegend an die männlichen Kätzchen. Die Früchte der Hasel wachsen im Herbst heran. Sie befinden sich in einer hartschaligen Nuss, die von Hochblättern umschlossen ist. Typisch für den Strauch sind die am Blattende zugespitzten, rundlichen und doppelt gesägten Blätter. Diese sind mit kurzen Stielen wechselständig angeordnet.

Die Inhaltsstoffe der Haselnuss

Stolze 60 Prozent der Haselnuss bestehen aus Fett. Die gute Nachricht, es handelt sich hier vorwiegend um einfache und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Gerade die mehrfach ungesättigten Fettsäuren können von unserem Körper nicht selbst hergestellt werden und wir müssen sie durch die Nahrung aufnehmen. Daneben enthält das kleine Kraftpaket rund zehn Prozent Eiweiß. Ebenfalls enthalten sind Mineralstoffe, wie beispielsweise Eisen, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Zink. B Vitamine, ein recht hoher Gehalt an Vitamin E, Ballaststoffe, Lecithin und sekundäre Pflanzenstoffe stecken zudem in der kleinen Nuss.

Das kann die Haselnuss

Ihr Genuss wirkt sich positiv auf das Gedächtnis aus. Regelmäßig verzehrt soll sie das Herz stärken und sogar gegen Krebs schützen. Die enthaltenen B Vitamine entspannen die Nerven und Ballaststoffe sind wichtig für eine gesunde Verdauung. Sind die Muskeln verspannt, hilft Magnesium. Des Weiteren stärkt Kalzium die Knochen und Lecithin benötigt unser Körper für intakte Zellwände. Ein weiterer Inhaltsstoff ist Vitamin E, es wirkt als Antioxidans und schützt den Körper vor freien Radikalen.

Heilwirkung Haselnussblätter

Die Hasel hat nicht nur gesunde Früchte, ihre Blätter sind in der Heilkunde schon länger bekannt und können ebenfalls genutzt werden. Sie haben eine zusammenziehende, fiebersenkende, gefäßverengende (dadurch erhöhen sie den Blutdruck), blutreinigende und blutstillende Wirkung. So wird die Hasel beispielsweise bei Fieber, Wunden, Venenentzündungen, Nasenbluten oder Ödemen eingesetzt.

Verwendung der Haselnuss in der Küche

Die Haselnuss ist Teil vieler Rezepte. Vor allem zur Weihnachtszeit können die meisten nicht auf sie verzichten. Aber auch unter dem Jahr finden wir sie auf unseren Tellern, beispielsweise in Plätzchen, Kuchen, Eis, Pralinen oder als Snack für zwischendurch. Nicht nur zu süßen Speisen passt sie. Im Salat macht sie sich ebenso gut, wie in einer rein pflanzlichen Version des Hackbratens. Kaufen können wir die ganze Nuss mit Schale oder die geschälte Variante. Es gibt sie gehackt, geraspelt oder als Krokant. Im Handel ist ebenfalls Haselnussmus oder Haselnussöl erhältlich.

Pflanzendrink selbst herstellen

Mit der kleinen runden Nuss lässt sich auch ganz leicht ein Haselnuss-Pflanzendrink herstellen. Hierzu weichst Du ungefähr 250 Gramm Haselnüsse für zwölf Stunden, am besten über Nacht, in Wasser ein. Nach dieser Zeit spülst Du die Nüsse ab. Gib die eingeweichten Nüsse mit etwa 250 Milliliter Wasser in einen Mixer. Wenn Du es süßer magst, gib ein Süßungsmittel Deiner Wahl hinzu (Datteln, Ahornsirup, Xylit …). Nach dem Mixen gib die Mischung durch einen Nussmilchbeutel oder ein Baumwolltuch. Der Pflanzendrink hält sich ein paar Tage im Kühlschrank. Den übriggebliebenen Trester kannst Du weiterverwenden und ihn beispielsweise zu einem Kuchenteig geben.

Selbst ernten

Zwischen September und Oktober kannst Du die Nüsse ernten. Die Hasel ist eine Lichtpflanze, die es gerne warm mag. Sie findet sich am Rand von Wäldern, in lichten Wäldern oder an Feldhecken. Die Früchte haben ihre typische braune Farbe und fallen von selbst auf den Boden, wenn sie reif sind. Sei geduldig und pflücke nicht die Früchte die noch fest am Baum hängen hier ist die Chance groß, dass sie noch nicht reif sind. Durch leichtes Rütteln am Strauch kannst Du reife noch nicht gelöste Früchte zum Fallen animieren. Möchtest Du die Nüsse lagern, achte darauf, dass diese unbeschädigt und trocken sind. Der Lagerplatz sollte ebenfalls trocken sein. Die Nüsse kannst Du nach dem Schälen im Backofen rösten, dadurch verstärkt sich der Geschmack nach Nougat.

Unterschiedliche Sorten

Im Handel findet sich am häufigsten die Lambertshasel. Sie ist mit der Gemeinen Hasel verwandt und ihr sehr ähnlich. Das Hauptanbauland ist die Türkei, gefolgt von Italien. In unseren Breiten ist die Hasel ebenfalls zu finden, hier wächst unter anderem die Gemeine Hasel oder die Korkenzieher-Hasel.

Lagerung

Die beste Bilanz bei der Haltbarkeit haben die ganzen Nüsse. Hier ist der Nusskern optimal vor dem Verderben geschützt. Sind die Nüsse vorab geschält und/oder zerkleinert können diese wesentlich schneller schlecht, sprich ranzig werden. Das Gleiche gilt ebenfalls für Haselnussöl oder Haselnussmus. Diese Produkte sollten Sie lichtgeschützt und kühl lagern.

Vorsicht Allergie

Personen, die unter einer Birkenpollenallergie leiden, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine Allergie gegen Haselnüsse haben. Die beiden Allergene haben eine ähnliche Struktur (Kreuzallergie).

Die Haselnuss ist, in Maßen genossen, eine Bereicherung für den Speiseplan und hält für den Körper eine Menge wichtiger Nährstoffe bereit. Zudem ist sie eine gute Alternative für den kleinen Hunger zwischendurch und gerade für unterwegs ein praktischer Snack.