Ist Vollkorntoast gesund?

Vollkorntoast gesund

Diese Frage ist nicht mit einem schlichten ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ zu beantworten. Viel mehr kommt es auf das Ziel an, das man sich in der Ernährung gesetzt hat. Dazu sollen mehrere Aspekte ausführlich beleuchtet werden.

Was unterscheidet Toastbrot von Weißbrot?

Die Zutaten von Toastbrot unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen Broten. Entscheidend ist aber die andere Konsistenz.

Toastbrot ist sehr fluffig. Es hatte keine harte Rinde. Beim Toasten wird es kross, bleibt innen etwas weich. Außen bräunt es etwas.

Schwarz sollte es allerdings nicht werden. Beim verbrannten Toast entstehen Stoffe, die ungesund sind. Ein verbranntes Toast sollte deshalb nicht mehr gegessen werden.

Ein Verbrennen der Toastscheibe im Toaster geschieht schneller als bei anderen Brotsorten. Dieses hängt weniger mit der Zusammensetzung des Teiges zusammen als mit dem hohen Luftanteil im Toastbrot.

Dieses gilt für alle Toastbrot-Arten. Egal, ob Buttertoast oder Vollkorntoast, sie alle enthalten viel Luft, damit sie schön weich sind. Wichtiger ist die Frage, wie gelangt die Luft in den Teig?

Fluffig für preisgünstig?

Das Backen von Toastbrot ist eine Geduldsfrage. Der Teig braucht seine Ruhepausen. Für die wattige Konsistenz wird der Teig immer wieder gut durchgeknetet und gefaltet.

Bei Vollkorntoast treten dabei noch weitere verschiedene Probleme auf, die auch gleich ein paar Antworten geben, ob Vollkorntoast gesund ist.

Zeit ist Geld

Dieser Grundsatz hat auch in vielen Backstuben Einzug gehalten. Viele Brote werden aus Backmischungen hergestellt. Natürlich werden diese durch die Bäcker ergänzt. Die eigene Zubereitung des Hefeteiges oder Sauerteiges, die wichtig für ein gesundes Toastbrot sind, entfällt aber. Damit das Toastbrot trotzdem weich und fluffig ist, werden Zusatzstoffe verwendet. Auch das gilt für alle Toastbrot-Sorten gleichermaßen.

Vollkorn- oder Buttertoast

Hinzu kommen noch zwei weitere Faktoren, die das Vollkorntoast aus dem Regal beeinflussen. Erstens die Eigenschaft des Vollkorntoast. Bei Vollkorntoast wird Vollkornmehl verwendet. Ersetzt man aber den kompletten Mehlanteil durch Vollkornmehl, erhält man niemals ein gewohnt wattiges Toastbrot. Backt man das Toastbrot selbst, kann man ein gutes Mischverhältnis wählen.

In der Industrie aber, und das ist der zweite Punkt, herrscht die Vorgabe von mindestens neunzig Prozent Vollkornmehl im Toastbrot.

Die Industrie muss also Möglichkeiten finden, damit das Vollkorntoast genauso wattig wird wie das Buttertoast. Das geschieht durch Zusätze.

Man kann das gut beim Lesen der Zutaten-Liste beim Toastbrot erkennen. Das verwendete Mehl macht insgesamt nur etwas mehr als die Hälfte des gesamten Brotes aus.

Diese Schwierigkeiten bei der Herstellung machen Toastbrot aus dem Supermarkt nicht gerade unbedingt gesünder als Buttertoast. Natürlich wird Vollkornmehl statt Weißmehl verwendet, aber der Anteil der Zusatzstoffe ist höher.

Bleibt die Frage offen, ob Vollkornmehl gesünder ist als Weißmehl?

Vollkorn- oder Weißmehl

Dazu muss man wissen, was die Begriffe Vollkornmehl und Weißmehl überhaupt bedeuten.

Mehl ist gemahlenes Korn. Entscheidend ist nicht, welche Getreide-Art die Körner für das Mehl liefert. Getreide-Arten gibt es viele. Neben Weizen, Dinkel und Roggen gibt es noch zahlreiche andere.

Entscheidend ist, ob das Korn als ganzes oder geschält gemahlen wird. Es steckt schon im Namen ‚Vollkorn‘. Im Vollkornmehl steckt das ganze Korn. Enthalten sind die Randschicht, der Keimling und der Mehlkörper. Weißmehl ist nach der Farbe benannt. Nach der Entfernung der Randschicht ist das Mehl deutlich heller.

Es steckt in der Schale

Der Mehlkörper besteht in der Regel aus Stärke, pflanzlichem Eiweiß, dazu gehört auch das Gluten, und Wasser.

Stärke ist eine Zuckerart. Stärke ist ein Energielieferant für den Körper. Stärke ist im Gegensatz zur Fruktose oder Glukose wie beispielsweise in Traubenzucker ein Langkettiger-Zucker. Er wird langsamer vom Körper aufgenommen als Traubenzucker. Dennoch gelten Stärke und Traubenzucker als schnelle Energie-Lieferanten für den Körper.

Dieser Umstand muss bei Menschen mit Diabetes oder anderen Formen einer Zucker-Krankheit bedacht werden.

Bei Diabetes ist Brot aus Weißmehl kein besonders geeignetes Lebensmittel. Bei drohender Unterzuckerung kann Weizentoastbrot aber nützlicher sein als der typischerweise empfohlene Traubenzucker.

Eine Umstellung auf Vollkornmehl ist dagegen aus mehreren Gründen sinnvoll. Die enthaltene Randschicht ist Ballaststoffreich. Das verlangsamt die Verdauung. Der gegessene Zucker verbleibt länger im Körper. Die gesammelten Inhaltsstoffe des Brotes werden besser aufgenommen.

Und davon hat Vollkornmehl einiges zu bieten. Direkt unter der Randschicht und im Keimling stecken Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren. Je nach Art des Vollkornmehls unterscheidet sich die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe etwas. Generell ist Vollkornmehl aber ein guter Vitamin-B-Lieferant.

Zucker ist nicht gleich Zucker

Für eine gesunde Ernährung ist es heutzutage wichtig, auf Zucker zu achten. In nahe zu jedem Fertigprodukt steckt Zucker. Oft als Geschmacksverstärker oder ähnlichem zugesetzt. Auch auf den ersten Blick untypische Produkte enthalten oft Zucker wie manche Wurstwaren.

Wer seine Ernährung auf eine zuckerarme oder zuckerfreie Ernährung legt, sollte den Verzehr von Toastbrot reduzieren. Vollkornbrot aus dem Supermarkt kann sogar mehr Zucker enthalten als Buttertoast.

Dagegen ist selbstgebackenes Toastbrot aus Vollkornmehl eine gute Alternative. Oder eben ein Vollkorntoast vom Bäcker, der frisch und selbst backt. In diesem Vollkorntoastbrot sind alle Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten, die es so wertvoll machen. Zusatzstoffe gibt es nicht.

Dabei werden heute Vollkornmehle von vielen verschiedenen Getreidearten angeboten. Getreide-Arten sind zum Beispiel Gerste, Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer, Buchweizen und Hirse. Aber auch Mais, Einkorn und Emmer.

Auch wenn er nicht zum Brot-backen verwendet wird, ist er ein schönes Beispiel für Vollkorn: Auch der Reis gehört zu den Getreidearten. Im Angebot gibt es den Vollkornreis mit der dunklen Randschicht und den weißen Reis. Und auch hier enthält der Vollkornreis alle Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, die dem weißen Reis fehlen.

Man kann also Zusammenfassen folgendes sagen. Alle Getreidearten enthalten Zucker in Form von Stärke. Dabei ist Vollkorn gesünder als Weißmehl, weil Vollkornmehl alle Inhaltsstoffe enthält. Industriell gefertigte Produkte enthalten zwar Vollkornmehl aber auch Zusatzstoffe. Die positiven Eigenschaften des Vollkornmehls werden so durch negative Eigenschaften ergänzt.

Vollkornbrot oder Vollkorntoast

Wie am Anfang schon erwähnt ist die Konsistenz der entscheidende Faktor zwischen Vollkornbrot und Vollkorntoast. Für eine wattige Brotkrume braucht Vollkorntoastbrot mehr Luft als Vollkornbrot. Um also genauso satt zu werden wie von einer Scheibe Vollkornbrot, muss man mehr Vollkorntoastbrot essen. Denn wie heißt es so treffend: Der Mensch lebt nicht von Luft allein.