Kaffee-Ersatz: Von Malzkaffee, Getreidekaffee, Zichorienkaffee, Lupinenkaffee bis Mukkefuck.

Kaffeeersatz

Für viele einfach undenkbar: Keinen Kaffee mehr trinken! Obwohl jeder weiß, dass zu viel Kaffee ungesund ist. Wir klären, warum man immer wieder liest, dass Kaffee gesund ist und entgegengesetzt, dass Kaffee ungesund ist. Doch was kann man anstatt Kaffee trinken, wir stellen euch Kaffee-Ersatz vor. Lernt Malzkafee, Getriedekaffee, Zichorienkaffee, Lupinenkaffee und Mukkefuck kennen!

Kaffee – unser Lieblingsgetränk

Wer kennt und liebt das nicht, den verführerischen Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee am Morgen?

Ob schwarz, mit einem Schuss Milch oder als lecker Cappuccino, knapp 80 Prozent der Deutschen gönnen sich mindesten eine Tasse am Tag.

Kaffee ist aus dem Leben der meisten nicht mehr weg zu denken. Ob morgens zum wach werden, nachmittags zum Kuchen oder einfach nur zwischendurch weil er uns so gut schmeckt.

Doch immer mehr legen Wert darauf, sich gesund zu ernähren. Dabei kommt auch immer wieder unser lieber Bohnenkaffee in Verruf.

Doch ist er wirklich so schlecht wie sein Ruf?

Und welche Alternativen gibt es zu unserem Lieblingsgetränk?

Wie kommt der Kaffee in die Tasse?

Der erste Anbau von Kaffee liegt bereits im 15.Jahrhundert zurück. Die erste Sorte war der heutzutage allseits bekannte Arabica Kaffee, der sich, anfänglich im Jemen angebaut, ab dem 17.Jahrhundert weiter verbreitete und mittlerweile 61 Prozent der Weltkaffeeproduktion inne hat.

Unser Kaffee wächst an bis zu dreieinhalb Meter hohen Sträuchern in Form von Früchten, den so genannten Kaffeekirschen, deren Samen die Kaffeebohnen sind.

Die meisten Kaffeepflanzen benötigen ein tropisches Klima mit genügend Niederschlag und einer Durchschnittstemperatur von 18 bis 26 Grad Celsius.

Sind die Kirschen reif, was anhand eines dunklen Rottons feststellbar ist, werden sie geerntet. Dies geschieht entweder per Hand, was den Kaffee auch teurer macht, oder durch entsprechende Erntemaschinen.

Die geernteten Kirschen müssen sehr schnell weiter verarbeitet werden, da es zu vorzeitiger Gärung des Kaffees kommen könnte.

Die Kaffeekirschen werden entweder getrocknet und dann das Fruchtfleisch von den Bohnen gelöst oder sie werden feucht bearbeitet und die Bohnen anschließend getrocknet.

Danach geht es dann mit dem Schiff in unsere heimischen Kaffeeröstereien und wir können endlich unser Lieblingsgetränk genießen!

Ist Kaffee gesund oder ungesund?

Darüber ist man sich nicht wirklich einig.

Es gibt wahrscheinlich genau so viele Studien, die für die negativen Auswirkungen des Kaffeekonsums sprechen, als auch solche, die die positiven Aspekte hervor heben.

Um dies genauer beurteilen zu können, ist es erst einmal wichtig, die Inhaltsstoffe des Kaffees genauer unter die Lupe zu nehmen.

Koffein

Der wohl bekannteste Inhaltsstoff ist auf jeden Fall das Koffein.

Dabei handelt es sich um eine psychotropische Substanz, welche als Nebenprodukt bei der Photosynthese entsteht, öfter auch als Alkaloid bezeichnet.

Koffein ist ein anregendes Genussmittel und sorgt für den wachmachenden Effekt von Kaffee auf uns Menschen, den wir so lieben.

Es kommt in geringen Mengen auch in Tee, Kakao und Softdrinks vor. Eine Tasse Kaffee enthält ungefähr 50 bis 100 Milligramm Koffein, je nach Sorte und Röstung. Über den Tag verteilt sollte eine Menge von 400 Milligramm nicht überschritten werden.

Das entspricht ungefähr 4 Tassen pro Tag, was für viele ein leichtes ist, diese Menge zu erreichen.

Wollen wir schnell wach werden, ist Kaffee die beste Wahl, da das Koffein im Tee nicht ganz so schnell auf den Körper wirkt.

Jeder Mensch reagiert anders auf die Wirkung von Koffein. Manche brauchen ihren morgendlichen Kaffee um überhaupt wach zu werden, wobei bei anderen keinerlei aufputschende Wirkung festgestellt werden kann. Auch beweisen Studien, dass Koffein bei Frauen anders wirkt als bei Männern und vor Allem, dass die Wirkung, ob positiv oder negativ auch länger anhält.

Bei geringem Konsum sind die Auswirkungen aber eher positiv. Gelangt das Koffein ins Blut, fängt das Herz an schneller zu schlagen, Puls und Blutdruck steigen und außerdem wird auch noch das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet, was uns gute Laune beschert.

Des Weiteren werden die Blutgefäße erweitert, was unser Gehirn leistungsfähiger macht und auch die Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt, wodurch unsere sportliche Leistung erhöht wird.

Doch es ist auch Vorsicht geboten! Bei zu hohem Koffeinkonsum werden wir hibbelig, unruhig und reagieren oft gereizt. Es kann auch zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Magen-Darm-Beschwerden kommen. Manche reagieren sogar mit Herz-Rhythmus-Störungen, Kreislaufstörungen oder Angstzuständen auf einen zu hohen Kaffeekonsum.

Es ist also nicht allein das Koffein, das uns schädigen kann, sondern es kommt immer auf die Menge an. Und ein unkontrollierter Konsum führt auch hier, wie bei vielen anderen Dingen auch, zu negativen Auswirkungen.

Kohlenhydrate

Die Kaffeebohne besteht zu etwa 35 Prozent aus Kohlenhydraten, welche bei der Röstung jedoch fast vollständig abgebaut werden und die Reste als Kaffeesatz zurück bleiben.

Wasser

Der Kaffee enthält im rohen Zustand ungefähr 10 Prozent Wasser, welches jedoch auch bei der Röstung größtenteils an die Umgebung abgegeben wird.

Kaffee darf laut Gesetz nicht mehr als 5 Prozent Wasser enthalten.

Lipide

In den Kaffeebohnen sind bestimmte Fette, sogenannte Kaffeeöle, enthalten, die aber meistens wasserunlöslich sind und so in Filterkaffee kaum vorkommen.

Eine Ausnahme macht hier der Espresso, bei dem die allseits bekannte Creme aus den Fetten besteht.

Proteine

Auch Proteine sind zu ungefähr 10 Prozent im Rohkaffee enthalten, gehen allerdings auch bei der Röstung größtenteils verloren.

Säuren

Kaffeebohnen enthalten mehr als 70 verschiedene Säuren, die ungefähr 5 bis 10 Prozent der Bohne ausmachen.

Diese Säuren sind hauptsächlich für die Aromastoffe verantwortlich, die wir im aufgebrühten Kaffee schmecken können.

Mineralien

Kaffee ist auch reich an Mineralstoffen. Diese nehmen zwar nur 4 Prozent der Bohne ein, gehen aber beim Aufbrühen zu 90 Prozent in den Kaffee über.

Besonders viel enthalten sind Kalium, Kalzium und Magnesium.

Aromastoffe

Die meisten Aromastoffe entstehen bei der Röstung und mit über 800 verschiedenen im Kaffee vorkommenden sind auch sie es, die unseren Kaffee so aromatisch machen und jeder Röstung ihren eigenen Geschmack verleihen.

Antioxidantien

Kaffee enthält überdurchschnittlich viele Antioxidantien und hat somit eine sehr positive Wirkung bei der Bekämpfung von freien Radikalen, die aus der Umwelt kommend unseren Körper schädigen können.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Kaffee sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Körper hat, was jedoch immer stark von der Menge abhängt, die man zu sich nimmt und auch vom Gesundheitszustand jedes einzelnen.

Der Hauptwirkstoff Koffein ist bei der Diskussion um die Gesundheit von Kaffee auf jeden Fall der wichtigste Aspekt.

Bewiesen ist auf jeden Fall seine anregende Wirkung, Herzschlag und Puls werden beschleunigt, Bronchien und Blutgefäße werden erweitert, der Harndrang steigt, die Konzentration wird gefördert, man ist wacher und aufnahmefähiger.

Diese positiven Aspekte können jedoch bei zu hohem Konsum oder gesundheitlich angeschlagenen Menschen durchaus auch negative Auswirkungen haben. Sie werden nervös, der gesteigerte Herzschlag wird zu Herzrasen, sie fangen an zu zittern, der Schweiß bricht aus, es kann zu Kreislaufbeschwerden kommen.

Positiv hervor zu heben sind auf jeden Fall die im Kaffee enthaltenen Antioxidantien!

Wir sind heutzutage so vielen Umweltgiften ausgesetzt und die Antioxidantien helfen unserem Körper diese freien Radikale zu bekämpfen.

Auch der Mineralstoffgehalt von vor allem Kalium und Kalzium lässt den Kaffee nicht mehr ganz so schlecht da stehen sondern zeigt, dass er sich durchaus positiv auswirken kann.

Was auch immer wieder bei den negativen Eigenschaften des Kaffees aufgeführt wird, ist, dass er dem Körper Flüssigkeit entziehen soll.

Jedoch ist mittlerweile bewiesen, dass Kaffee kein Flüssigkeitsräuber ist!

Er steigert zwar den Harndrang, aber das hängt eher mit der aufgenommenen Menge an Wasser zusammen als mit dem Kaffee an sich.

Da sich Kaffee auf jeden Menschen anders auswirkt, ist es schwierig verallgemeinernd zu sagen, ob der Konsum positiv oder negativ ist.

Es kommt auch immer auf die Qualität, die Zubereitung und das Röstverfahren an, was den unterschiedlichen Koffeingehalt und somit die Wirkung auf den Körper ausmacht.

Jeder muss für sich selbst heraus finden, was ihm gut tut und was nicht!

Auf jeden Fall schadet es nicht, sich einmal nach einem gesünderen Ersatz für den herkömmlichen Kaffee umzuschauen!

Mittlerweile gibt es einige Alternativen zu Bohnenkaffee, die sowohl im Aussehen als auch im Geschmack sehr nah an unser Lieblingsgetränk heran kommen.

Welchen Ersatz gibt es für Kaffee?

Richtiger Kaffee wird immer als Bohnenkaffee bezeichnet, was sich nicht darauf bezieht, dass der Kaffee noch nicht gemahlen wurde, sondern auf dessen Reinheit.

Sie dient der Unterscheidung von so genannten Ersatzkaffees.

Als Ersatzkaffee bezeichnet man kaffeeähnliche Getränke, die in Geschmack und Farbe dem Bohnenkaffee ähnlich sind, aber nicht aus Kaffeebohnen hergestellt werden.

Hierzu zählen zum Beispiel Malz-, Getreide- Zichorien- und Lupinenkaffee.

Im Folgenden wollen wir euch die verschiedenen Sorten genauer beschreiben, damit ihr einen kleinen Überblick bekommt, wie und aus was die einzelnen Ersatzkaffees hergestellt werden und wie nah sie geschmacklich an Bohnenkaffee heran kommen.

Malzkaffee

In Malzkaffee steckt eine Mischung aus Gerste und Gerstenmalz.

Die Gerstenkörner werden zuerst in Wasser eingeweicht und so zum Keimen gebracht.

Dabei wandelt sich die Stärke, die in der Gerste enthalten ist, in Malzzucker um. Nach dem Keimen werden sie getrocknet, dabei wirkt sich die unterschiedliche Trocknungsdauer sehr auf den Geschmack aus.

Anschließend kommt es zur Röstung, wodurch der Malzzucker karamellisiert und sich ein an Kaffee erinnerndes Aroma und auch die typisch bräunliche Farbe entwickelt.

Das wasserlösliche Pulver wird einfach mit Wasser oder Milch übergossen und erhält durch den natürlichen Malzzucker eine angenehme Süße.

Der bekannteste Malzkaffe ist der Caro Kaffee. Ob Caro Kaffee gesund ist, ist auch nicht eindeutig bewiesen, jedoch enthält er kein Koffein sondern unter anderem Insulin, welches uns entspannt einschlafen lässt.

Getreidekaffee

Getreidekaffe ist ein allgemeinerer Begriff, wobei hier hauptsächlich Gerste und Roggen verwendet werden. Selten kommen auch Mais und Dinkel zum Einsatz.

Der Hauptunterschied zum Malzkaffee liegt darin, dass hier das Getreide nicht in Wasser eingelegt wird, also auch nicht zum Keimen gebracht wird.

Das hat zur Folge, dass auch die Stärke nicht in Zucker umgewandelt wird, was den Getreidekaffee deutlich bitterer macht als den Malzkaffe.

Im Gegensatz zu seinem süßlichen Freund wird Getreidekaffee daher hauptsächlich von echten Liebhabern genossen.

Zichorienkaffee

Zichorienkaffee wird aus den Wurzeln der Gemeinen Wegwarte hergestellt und ist häufig auch als Landkaffee zu finden.

Die Zichorienwurzeln werden nach der Ernte in kleine Würfel geschnitten und danach getrocknet. Nach der Trocknung werden sie geröstet, wodurch der in der Wurzel enthaltene Saft karamellisiert und dem Ganzen einen Geschmack verleiht, der an Kaffee erinnert. Die geröstete Wurzeln werden anschließend zu einem feinen Pulver gemahlen und mit Ölen und Zucker vermischt.

Der Zichorienkaffee hat eine karamellartige Farbe.

Lupinenkaffee

Bei der Lupine handelt es sich um eine Pflanze, die genau wie die Bohne und die Erbse zur Familie der Hülsenfrüchte gehört.

Früher war die Lupine aufgrund ihrer starken Bitterstoffe giftig, wurde jedoch von der speziell gezüchteten Süßlupine abgelöst.

Die Samen der Lupinen müssen nach der Ernte im Spätsommer sauber gemacht und getrocknet werden und gehen danach in die Röstung. Was den Lupinenkaffee gesund und harmonisch macht, ist, dass hier der Röstvorgang über einen längeren Zeitraum mit einer niedrigen Temperatur abläuft. Dadurch werden die Samen nicht verbrannt und enthalten somit auch sehr wenig Bitterstoffe.

Der Geschmack kommt Bohnenkaffee sehr nah, Lupinenkaffee ist sehr aromatisch und nicht bitter.

Muckefuck

Jeder hat diese Bezeichnung schon einmal gehört und oft wird damit auch fälschlicherweise ein nicht sehr guter oder besonders dünner Kaffee bezeichnet.

Richtig gesehen ist Muckefuck aber die allgemeine Bezeichnung für kaffeeähnliche Getränke. Sie stammt vom französischen „Mocca faux“, was soviel wie falscher Kaffee bedeutet.

Als Muckefuck können also sowohl Malz- und Getreidekaffee, also auch Zichorien- und Lupinenkaffee bezeichnet werden.

Was ist nun die bessere Wahl?

Ob nun Caro Kaffee gesund ist oder ob du mit Lupinenkaffee gesund lebst, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Auch der klassische Bohnenkaffee ist nach wie vor nicht nur negativ zu sehen.

Fakt ist jedoch, dass es viele Alternativen zu herkömmlichen Kaffee gibt, die ähnlich im Geschmack sind und durch das fehlende Koffein den Körper auf keinen Fall negativ belasten!

Probiert einfach selber, wie die unterschiedlichen Ersatz Kaffees schmecken und welcher für euch in Frage kommt.

Es lohnt sich auf jeden Fall die verschiedenen Sorten auszuprobieren, auch wenn du herkömmlichen Kaffee bisher nicht als schädlich empfunden hast, denn gesünder sind die koffeinfreien Alternativen auf alle Fälle.

Und wenn ihr doch nicht auf den typischen Kaffeegeschmack verzichten wollt, dann greift am Besten zu einer Tasse Espresso, denn dessen Bohnen werden länger geröstet, wodurch mehr Säuren abgebaut werden, was einen Espresso gesund, schonender und sehr bekömmlich macht.

Alles in Allem kann man sagen, dass gesund leben sehr einfach ist, da einem wirklich sehr viele Alternativen angeboten werden und das solltet ihr auch nutzen!

Video: Ein Monat ohne Kaffee! Ein neues Experiment beginnt…