Sind Kapern gesund?

Kapern gesund

Gesundes Essen ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Nahrungsmittel dienen nicht mehr allein der Sättigung und der Genusserzeugung, immer mehr wird ihre gesundheitsfördernde Wirkung geschätzt.

Du kennst bestimmt viele Nahrungsmittel die als sehr gesund und sogar als Heilmittel gelten, wie zum Beispiel Ingwer. Doch wusstest Du auch, dass in Kapern ebenso heilfördernde Inhaltsstoffe stecken? Dann lass Dich von der vielfältigen Wirkungsweise der kleinen Blütenknospe des Kapernstrauchs überraschen.

Woher kommen Kapern?

Kapern sind die Blütenknospen des Kapernstrauchs (lat. Capparis spinosa) und sind vorwiegend in Mittel- und Südeuropa verbreitet. Die Sträucher werden bis zu einem Meter hoch und ihre weiß-violetten Blüten öffnen sich nur einmal, vor der Mittagszeit, am Tag.

Die Pflanze bevorzugt heißes und eher trockenes Klima. Im Frühjahr werden die geschlossenen Knospen geerntet, sie sind oliv- bis blaugrün. Für die Weiterverarbeitung und den Verkauf, werden möglichst kleine Knospen genommen.

Im unbearbeiteten Zustand sind sie ungenießbar. Aus diesem Grund werden sie getrocknet und in einer Salzlake sowie Essig eingelegt. Durch diese Verarbeitung bilden die Kapern Caprinsäure sowie Senfölglykoside, die verantwortlich für das beliebte säuerlich-pikante Aroma sind.

Jetzt sind sie bereit für den Verzehr und dienen als Würzmittel in vielen mediterranen Speisen. Hier ist ihre verdauungsfördernde Wirkung bekannt und sie verhelfen schwerem Essen zu mehr Bekömmlichkeit. Sie ist ein wichtiger Bestandteil vieler südeuropäischer Gerichte, einige der Bekanntesten sind: Vitello tonnato (Kalbfleisch in Thunfischsoße) und die Spaghetti alla putanesca.

Doch sie wird nicht nur in den südlicheren Gefilden Europas geschätzt, sondern hat sich bereits einen festen Platz in der deutschen Küche erobert. Bestimmt kennst Du typische Gerichte wie Königsberger Klopse, Hühner Frikassee oder Rinder Tatar, die ohne den typischen Geschmack von Kapern undenkbar sind.

Wieso sind Kapern gesund?

Nun hast Du schon einiges über Kapern gelernt fragst Dich aber, was soll an ihnen so gesund sein?

Ihre heilende und gesunderhaltende Wirkung beruht auf den Bestandteilen: Vitamin C und B, Magnesium, Kalzium, Eisen, Zink und den sekundären Pflanzenstoffen, den Flavonoiden.

Besonders die Flavonoide, Quercetin und Rutin verfügen über erstaunliche Fähigkeiten.

Quercetin

Dieses Flavonoid ist ein pflanzlicher Farbstoff, der in vielen Pflanzen vorkommt, jedoch in den Kapern in einer sehr hohen Konzentration. Aufgrund seiner chemikalischen Beschaffenheit hat es eine antioxidante Wirkung. Was bedeutet das?

Antioxidantien sind Substanzen, die freie Radikale im Körper abfangen und unschädlich machen. Freie Radikale können menschliche Zellen angreifen und schädigen, darum ist es wichtig sie so rasch wie möglich im Organismus auszuschalten.

Quercetin kann andere Radikalfänger, wie zum Beispiel das Vitamin C, in seiner Wirkungsweise unterstützen. Es kann aber noch weit mehr: so ist es in der Lage die Menge an Histamin, welches bei Allergien im Körper ausgeschüttet wird, zu reduzieren. Somit kann es als ein natürliches Antihistamin gesehen werden.

Dieses Bioflavonoid ist aber noch zu mehr in der Lage. Ihm wird eine krebshemmende Eigenschaft nachgesagt und es kann durchaus präventiv gegen den Krebs wirken.

Quercetin hat, insgesamt gesehen, einen sehr positiven Effekt auf das körpereigene Immunsystem.

Rutin

Rutin ist wie das Quercetin ein pflanzlicher Sekundärstoff, den der menschliche Organismus nicht selbst herstellen kann, er muss zugeführt werden.

Der Kapernstrauch stellt das Rutin zum Schutz vor zur starker UV-Strahlung her. Im menschlichen Körper zeichnet es sich durch ähnlich positive Eigenschaften wie das Quercetin aus. Rutin schützt Darm und Blutgefäße, indem es die Resistenz von Kapillaren erhöht, es stärkt die feinen Wände der Blutgefäße, und hemmend auf Ödeme wirkt.

Senfölglykoside

Sie gehören ebenso zu den sekundären Pflanzenstoffen. Ihre gesundheitsfördernde Wirkung wird aber erst im menschlichen Verdauungstrakt zu Tage gefördert. Senföl verfügt über antibakterielle Eigenschaften, ist ein Radikalfänger und wirkt senkend auf den Cholesterinspiegel. Laut neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es sogar in der Lage, die Bildung von cancerogenen Zellen zu unterbinden. Besonders wirksam soll es gegen Leber-, Darm- und Brustkrebs sein.

Auch in der Antike kannte man die Heilkraft der Kapern. Im Griechenland wurde aus ihnen ein Extrakt zubereitet, der bei Rheuma Patienten auf die Haut aufgetragen wurde, um ihnen Linderung zu verschaffen. Außerdem war die griechische Liebesgöttin Aphrodite die Schutzherrin des Kapernstrauchs. Aus den Blütenknospen wurde ein luststeigerndes Mittel, ein Aphrodisiakum, hergestellt.

In den folgenden Jahren wurden Kapern auch in anderen Teilen Europas als Heilmittel eingesetzt, da sie sich hervorragend zum Abführen ungesunder Körpersäfte eigneten. Mit Kapern behandelte man unter anderem Wassersucht, Entzündungen der Leber und Milz, sowie verhärtete Geschwüre.

Wie Du siehst, sind Kapern nicht nur eine Bereicherung für die heimische Speisekammer, sie sind auch natürliche Gesundheitspillen.

Video: Weg der Kapern | Galileo | ProSieben