Kaviar gilt als Inbegriff des wahren Genusses. Mittlerweile ist der Kaviar für jeden erschwinglich, früher war das anders – vor wenigen Jahren galt Kaviar als Luxus. Die Industrie hat mittlerweile Alternativen geschaffen.
Immer noch hält sich das Bild von Kaviar in Zusammenhang mit Dekadenz und Luxus in der Szene aufrecht. Handelt es sich um einen Festtag, wie zum Beispiel Ostern oder Weihnachten, darf es für die Gäste nur der beste Kaviar sein. Möchte man sich also etwas Besonderes gönnen, ist Kaviar genau richtig.
Im Handel ist der Kaviar ab einer Dose von ca. 20 g aufwärts erhältlich. Am besten sieht man sich in einem gut sortierten Feinkostladen oder Supermarkt danach um. Als ordentliche Portion Kaviar gelten ca. 50 g, der Preis für 1 kg Kaviar liegt bei ca. 1000 Euro oder mehr.
Das Aroma
Der Kaviar sollte möglichst intensiv nach Meer und ein bisschen salzig schmecken. Es ist verpönt, den Kaviar zu servieren, wenn dieser modrig und nach Fisch schmeckt. Für den Test empfiehlt es sich, wenige Körner zwischen dem Daumen und den Zeigefinger zu legen und diese Probe auf zu lecken, anschließend wird an der Hand geschnuppert. Die Qualität stimmt, wenn die Hand nach gar nichts riecht. Die Körner von Kaviar sollten zart und prall zugleich sein. Trotzdem sollten Kaviarkörner nicht hart sein, denn am besten zerplatzen sie direkt im Mund.
Die Qualität von Kaviar sollte immer für sich selbst bei dieser edlen Speise sprechen. Meistens wird der Kaviar direkt aus der Dose serviert. Es gilt übrigens zu vermeiden, Metall in Verbindung mit Kaviar zu bringen, denn Metall oxidiert sofort, was einen unangenehmen Geschmack hinterlässt. Diese würzige Delikatesse harmoniert beispielsweise mit Butter und Pellkartoffeln oder Creme fraîche. Alternativ können die Körner gut mit weich gekochten halbierten Eiern serviert werden.
Beim Kaviar handelt es sich um den Rogen des Störs. Die Eier werden gesalzen und unreif als Delikatesse serviert. Es ist erst 100 Jahre her, dass der Stör noch in der Elbe bei Hamburg verbreitet war. Kaviar symbolisiert bereits seit der Antike Macht und Reichtum, in Russland gehört er aber zum Alltag. Die meisten Störarten leben in der ehemaligen Sowjetunion.
Mittlerweile sind die Eier durch die hohe Nachfrage und die Umweltverschmutzung rar geworden. Der Stör gehört hauptsächlich wegen der Überfischung zu den stark bedrohten Tierarten und ist daher strengstens geschützt. Deshalb ist es in der Europäischen Union verboten, Wild Kaviar zu importieren. Stattdessen wird der Kaviar, bzw. werden die Störe gezüchtet.
Wie kann guter Kaviar erkannt werden?
Ob der Kaviar legal ist oder nicht, kann das Etikett auf der Dose aussagen. Aufschluss darüber gibt ein besonderer Code, der die Störart und die Herkunft, sowie den Betrieb, das Erzeugerland und das Jahr definiert.
Die Farbe der Dose verrät das meiste. Beluga ist beispielsweise blau gekennzeichnet. Beluga Kaviar hat besonders große Perlen und ist sehr selten und laut Gourmets nur das Beste. Der russische Störkaviar wird gelb gekennzeichnet. Die dritte Qualität ist meistens rot und kommt vom Sternhausen.
Muss Kaviar schwarz sein?
Es ist ein Irrtum, dass der echte Kaviar immer eine schwarze Farbe haben muss, denn das stimmt nicht. Die Farbe kann grau, schwarz, bis hin zu schwarzbraun sein. Die organischen Perlen werden gerne für Sushi verwendet. Als kostengünstige Alternative zu echtem Störkaviar gelten:
- Seehasen Kaviar
- Forellen Kaviar
- Lachs Kaviar
Zu viel Kaviar vermeiden
Bei Kaviar gilt Vorsicht beim Konsum, denn die Fischeier beinhalten relativ viel Cholesterin. Pro 100 g Kaviar sind 300 mg Cholesterin enthalten. Wichtig ist auch, inwiefern der Kaviar mit diversen Umweltgiften belastet ist. Der Kaviar sollte unbedingt auf Eis serviert werden und immer gut gekühlt sein. Die ideale Lagertemperatur von Kaviar beträgt -2° bis 0 °C. Der Fischrogen verdirbt bei einer Temperatur über 4 °C innerhalb kürzester Zeit.
Kaviar richtig Essen
Kaviar wird nicht umsonst als das schwarze Gold der Zaren bezeichnet. Der Kaviar wird nicht zerkaut, sondern nur mit der Zunge gegen den Daumen gedrückt. So können die kleinen Kugeln im Mund quasi explodieren. Als Getränk eignet sich zum Kaviar leichter Weißwein, Champagner oder Wodka. Der Kaviar sollte nicht mit Zwiebeln oder Zitrone versetzt werden.
Je Größe das Korn, umso besser ist die Qualität von Kaviar. Die Fischeier werden auch nach ihrem Salzgehalt genau bestimmt. Durch das Salz werden die Eier haltbar und würzig zugleich.
Der Kaviar kann entweder als Vorspeise oder Hauptspeise zubereitet werden. Wichtig ist, dass die Zutaten sich eher zurückhalten. In Russland wird der Kaviar traditionell als Delikatesse mit einem Pfannkuchen aus Weizenmehl und Creme fraîche serviert.
Die Herstellung
Der Stör wird gefangen und in die Produktionsstätte gebracht, dort werden der Kaviar, bzw. die Fischeier entnommen. Diese werden durch ein Sieb gegossen, damit sämtliche Gewebeteile oder der Schleim der Eierstöcke zurückbleiben. Anschließend wird der Rogen gewaschen, gesalzen und verpackt. Ein Weibchen kann ca. 800 000-3 000 000 befruchtete Störeier produzieren.
Bei der Entnahme gilt es, nur wenig Zeit zu vergolden und nur die nötigen Schritte zu machen. Der weiße Kaviar stammt übrigens vom Albino Stör, der Preis pro Kilogramm liegt bei ca. 15 000 Euro und es ist somit der teuerste Kaviar auf der Welt.
Kaviar und die Gesundheit
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass Kaviar nicht nur gut schmeckt, sondern auch gesund ist. Insgesamt beinhaltet Kaviar sehr gut und leicht verdauliches Eiweiß, bzw. Protein und viele wertvolle Omega drei Fettsäuren. Omega drei Fettsäuren sind wertvoll für Knochen und Muskeln zugleich, außerdem wird das Herz dadurch besser geschützt. Im Vergleich zu Fisch oder Fleisch ist in Kaviar mehr Protein enthalten.
Zugleich überzeugt Kaviar mit vielen Vitaminen:
- Vitamin A
- Vitamin B
- Vitamin D
- Vitamin E
Gleichzeitig weisen Fischeier Folsäure, Zink, Jod, Phosphor, Eisen und Kalzium auf. Weiters spielen Omega sechs Fettsäuren eine wichtige Bedeutung für die menschliche Gesundheit.
Die Aminosäuren sind für den Menschen essenziell und somit lebensnotwendig. Deshalb ist Kaviar für den Menschen besonders gesund. Pro 100 g Kaviar sind ca. 260 kcal anzurechnen.
Mögliche Unverträglichkeiten
Von einem hohen Kaviarkonsum ist abzuraten, denn Kaviar beinhaltet relativ viel Salz und einiges an Cholesterin. Menschen, die auf eine cholesterinarme Ernährung achten, und eventuell auch einen hohen Blutdruck haben, sollten nicht allzu oft zu Kaviar greifen. Das gilt auch für jene, die gegen Salz sind. In diesem Fall sollte der Genuss in Maßen stattfinden.
Die Dose Kaviar
Wird das Glas oder die Dose geöffnet, sollte die Oberfläche möglichst glänzend und glatt sein. Bleiben die Eier oben kleben, kann es sein, dass Luft in den Filter eingedrungen ist, was Fischeier verderben lässt. Dieses kann man am süßlichen oder säuerlichen Geruch erkennen.
Zubereitung von Kaviar
Am besten wird Kaviar traditionell auf einem Eissockel serviert. Zu den klassischen Beilagen zu Kaviar zählen.
- Sauerrahm
- Kartoffeln
- gebutterter Toast
Was die Beilagen betrifft, so sollte der feine edle Geschmack des Kaviars nicht überdeckt werden. Guten Kombinationsmöglichkeiten sind:
- Räucherfisch
- Austern
- Spargel
- Tomaten
Zum Kaviar können entweder Wodka, Champagne, trockener Weißwein serviert werden. Dadurch wird der außergewöhnliche leckere Geschmack des Kaviars zusätzlich unterstrichen. Metalllöffel gilt es zu vermeiden, ansonsten kommt es zu einem unangenehmen Geschmack. Löffel aus Perlmutt oder Kunststoff sind hingegen bestens geeignet.