Kefir für die Gesundheit: Bringe deinen Darm in Ordnung

Kefir gesund

Kefir: Das Hundertjährige Erfrischungsgetränk

Auf dem Speiseplan für gesunde Ernährung dürfen Milchprodukte nicht fehlen. Selbst lactoseintolerante Menschen mit einer „Milchallergie“ genießen lactosefreie Milchprodukte. Quark, Käse, Joghurt, Buttermilch oder Kefir sind, richtig betrachtet, wenig geschmacklich veränderte Milchprodukte in unterschiedlichen Gärungs- und Reifegraden.

Dieser Artikel handelt von Kefir, einem traditionellen russischen Erfrischungsgetränk, dem ein hoher gesundheitlicher Stellenwert zugeschrieben wird. Kefir besteht aus den drei hauptsächlichen Elementen Milchsäurebakterien, Hefe und Kefirpilz, auch Kefirknolle genannt.

Die Kefirknolle ist Resultat gegorener Hefe. Dieses ermöglicht, dass Reste eines Hefepilzes stets wieder mit Milch angesetzt werden können und so erneut Kefir entsteht. Dieser Vorgang lässt sich etwa fünfzigmal wiederholen. Danach wird angeraten, eine neue Hefeknolle zu nutzen. Erhältlich sind diese in Reformhäusern oder Bioläden.

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Über die emotionale Belastung gesunder Lebensmittel

Dieses Phänomen ist seit vielen Jahrhunderten bekannt. Bekannt ist auch die menschliche Sorge, etwas Ungesundes zu verzehren, gerade wenn es um Lebensmittel geht, bei denen sich im Kaufhaus bereits der Deckel wölbt.

Negative Assoziationen zu Pilz und Russland mögen einigen hochsensiblen Menschen seit dem lange zurückliegenden Atomunfall ebenso den Genuss an diesem leckeren Kefirgetränk verdächtig erscheinen lassen. Zudem verbinden viele Menschen den Gedanken an Bakterien nicht mit Gesundheit.

Kefir scheint belastet zu sein – emotional. Doch dem kann hier der Vergleich mit dem Grimm´schen Märchen „Der süße Brei“ positiv relativierend entgegengesetzt werden, in dem ebenfalls durch Gärung – zwar von Hirse und nicht von Hefe – dieses kleine Wunder der fast selbstständigen Erneuerung von Lebensmitteln beschrieben wird.

Bevor wir uns weiteren wissenschaftlichen Fakten zuwenden, beschreiben wir es mit Nostradamus Worten: Man soll bei emotional unausgewogenen Zuständen wie Zorn, Stress oder Trauer keine Lebensmittel zu sich nehmen, da dieses das natürliche Gleichgewicht des Darms gefährde, außer Kefir.

Metschnikows Studien über Kefir und Milchprodukte

Unbekannt ist, ob der russische Zoologe, Bakteriologe und Wissenschaftler Ilja Iljitsch Metschnikow diese Annahme des bekannten mittelalterlichen Propheten kannte und zum Anlass für seine Untersuchungen heranzog.

Die Tatsache, dass in Russland der traditionelle Kefir in kaum in einem Haushalt als Nahrungs- und Heilmittel fehlte, veranlassten ihn zu Untersuchungen dieser Zusammenhänge mit dem hohen Lebensalter vieler russischer Einwohner der Kaukasusregion.

Für seine 1908 entstandene wissenschaftliche Publikation erhielt er einen Nobelpreis. Wieder scheint die gesundheitliche Wirkung von Kefir aufgrund der Kenntnisnahme dieser Studie von einer breiten Masse einem informellen Placebo-Effekt gleich.

Kefir räumt den Magen auf

Doch glücklicherweise befassen sich auch heute noch unzählige Forscher mit der Gesundheitswirkung von Bakterien, die sich in der Nahrung oder auch im Körper selber befinden. Seit Jahrhunderten besteht Einigkeit darüber: Kefir ist gesund. Warum?

Da dieser Text hier keine wissenschaftlichen Laboruntersuchungen zugrunde liegen, soll es mit einfachen Worten deutlich gemacht werden. Im menschlichen körperlichen Organismus durchlaufen alle Lebensmittel auch Magen und Darm. Sowohl die Magenwände als auch die Darmwände bilden die Grundlage für die Magen- oder Darmflora, die jeweils als Schutzschicht für diese Organe fungiert.

Die meisten Obstsorten, aber auch Gemüse, enthalten neben den nährstoffreichen Vitaminen auch Säuren – insbesondere Vitamin C – die die Flora angreift, wenn diese nicht ausreichend mit Fett oder Öl geschmeidig gemacht wurde.

Nur in der gesunden Magen- oder Darmflora können die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe gespalten und in die richtigen Wege geleitet werden, ohne den Organismus besonders zu belasten, was wiederum einen erhöhten Nährstoffverbrauch nach sich ziehen würde.

Kefir für die gesunde Magen- und Darmflora

Wegen des Fettgehaltes, der dem Kefir und auch vielen weiteren Milchprodukten innewohnt, werden also die Magen- und Darmflora gut darauf vorbereitet, die freien Radikalen des Körperorganismus wirksam zu bekämpfen und die nützlichen Vitamine korrekt zu verteilen.

Nun könnte man annehmen, es sei doch besser, die freien Radikalen, die den Organismus angreifen, biochemisch unter Kontrolle zu halten. Das tun wir meist auch mit der Nahrung selber oder Nahrungsergänzungsmitteln. Doch würde diese Interaktion von freien Radikalen und anderen Nährstoffen fehlen, käme der natürliche Stoffwechsel zum Stillstand.

Gehirn, Nervenzellen, Herz und auch alle anderen Organe sind jedoch auf den funktionierenden stabilen Stoffwechsel angewiesen, da dieser auch die lebenserhaltende Sauerstoffzufuhr richtig im Körper umwandelt.

Schnellheilung bei Darmproblemen

Nun können wir vielen Dingen gute und weniger gute Aspekte abgewinnen. Die Tatsache aber, dass Milchprodukte sich positiv auf den gesunden Darm auswirken, und die Gesundheit somit lange erhalten, ist offenbar – außer bei Allergikern – nicht widerlegt. Ist der Darm in Ordnung, tritt eine Vielzahl von Krankheiten gar nicht erst in Erscheinung.

Bei Magen- oder Darmproblemen hingegen baut der Verzehr von Kefir recht schnell die natürliche Funktion wieder auf und befördert durch die Gärungsgase schädliche Organismen, die der gesunde Körper nicht kennt, schnell wieder hinaus. Deshalb wird diese gesundheitserhaltende Wirkung von Kefir eher bei Infektionskrankheiten oder kurzfristig nahrungsbedingten Störungen festgestellt.

In Bezug auf die langfristige Gesundheit gestaltet es sich hingegen etwas schwieriger. Dann, wenn sich Krankheiten, die lange unentdeckt blieben, erst einmal gefestigt haben.

Kefirs gesundheitsfördernde Wirkung

Doch dem Kefir wird ebenso die heilende Wirkung nachgesagt bei Krankheiten wie Arteriosklerose, Augenleiden oder sogar Brustkrebs. Wie erklärt sich das?

Jede als unheilbar betrachtete Krankheit ist im Grunde ein Wettlauf gegen die Zeit. Von Krebspatienten, die geheilt wurden, hat fast jeder schon gehört oder kennt sogar entsprechende Personen. Das über den Magen- und Darmtrakt geschriebene gilt hier genauso. Mit einem Unterschied: Die Krankheit hat bereits Schäden verursacht.

Gerade in diesem Fall hat der Körper einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen und Vitaminen. Die psychisch an den Nerven zerrende Belastung hat einen hohen Vitamin-B-Verschleiß zufolge. Der gesamte Vitamin-B-Komplex ist jedoch notwendig, damit die Nervenzellen im Gehirn erhalten bleiben, die auch den gesamten weiteren Vitaminhaushalt im Wesentlichen regeln.

Nur die Zellteilung und die richtige Nährstoffzufuhr ermöglichen es, geschädigte Körperorgane wieder langsam zu sanieren. Und nur so kann auch die Abwehrkraft gestärkt werden, die nun eine Dreifache Funktion zu erfüllen hat: Erstens den Schutz gegen äußere Gesundheitsschädlinge, zweitens die Bekämpfung und Neutralisierung von Krankheitserregern im Körper und drittens den Wiederaufbau der Gesundheit, was vollständig fast nie gelingt.

Milchsäurebakterien und das Gärungsverhalten von Hefekulturen beschleunigen diese Arbeiten der Nährstoffe, machen sie gar erst möglich.

Kefir: erfrischend anders

Kefir sollte demnach häufig auf dem Speiseplan stehen. Der in Deutschland vertriebene Kefir gleicht jedoch nicht dem traditionellen russischen Kefir aus dem Kaukasus, der etwas strenger im Geschmack ist. Als wirksam und gesundheitsförderlich haben sich aber beide erwiesen.

Das leicht säuerliche Milchgetränk ist in erster Linie jedoch eine leckere Erfrischung, vor allem im Sommer und nach dem Sport.

Video: Kefir selber machen