Kohlrabi gesund, typisch deutsches Gemüse – häufig unterschätzt!

Kohlrabi gesund

Wo kommt er her?

Das Kohlrabi Gemüse wurde ungefähr Mitte des 16. Jahrhunderts in deutschen Kräuterbüchern erwähnt und stammt vermutlich von einer Kohlsorte der Römer ab. Eine weite Verbreitung fand erst im 19. Jahrhundert statt. Verzehrt wird die Knolle vorwiegend in deutschsprachigen Ländern, weshalb der Kohlrabi als typisch deutsch gilt und die Bezeichnung sogar in anderen Ländern wie z. B. Japan, England und Russland wortgetreu übernommen wurde.

Die richtige Knolle finden.

Die Knollen haben im Idealfall eine grün-weißliche bis violette Färbung und in der Regel 10 cm Durchmesser. Man zählt 40 sogenannte weiße und 14 blaue Kohlrabisorten. Die blauen Sorten gelten als ein wenig kräftiger, die weißen als ein wenig milder. Geschmacklich sind sie jedoch kaum zu unterscheiden. Der weiße Kohlrabi wächst etwas schneller als der blaue und ist häufiger im Verkaufsregal der Supermärkte zu entdecken.

In Deutschland hat der Kohlrabi in der Regel zwischen Mai und Oktober Saison. Mit einer Produktion von etwa 40.000 Tonnen jährlich, ist Deutschland der größte Erzeuger von Kohlrabi, allerdings ist Deutschland auch der größte Verbraucher. Außerhalb dieser Saison wird er extra für deutsche Märkte produziert und importiert.

Ein im Laden erstandener Kohlrabi sollte sattgrüne, feste Blätter aufweisen. Sind sie grün, ist das Gemüse frisch. Knollen mit welken Blättern solltest du nicht mehr kaufen. Kleinere Knollen sind in der Regel seltener holzig, als große.

Ein soeben gekaufter oder frisch geernteter Kohlrabi sollte möglichst bald von seinen Blättern befreit werden. Diese entziehen dem Kohlrabi Feuchtigkeit und tragen zu einer kürzeren Haltbarkeit bei. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich die Knolle gut 1 Woche, eingeschlagen in ein feuchtes Küchentuch bis zu 4 Wochen!

Gut vorbereitet in den Winter!

Das Gemüse ist ein hervorragender Helfer zur Instandhaltung und Verbesserung des Immunsystems und damit ein ideales Lebensmittel zu Beginn der kalten Jahreszeit. Dank Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Selen, Eisen und Zink werden die Abwehrkräfte unterstützt. Neben den abwehrstärkenden Vitaminen und Spurenelementen ist Kohlrabi ein Lieferant für Magnesium, Kalzium, B-Vitaminen, Kalium und Natrium.

Du weißt nun, dass Kohlrabi gesund ist. Aber wusstest du, dass die meisten Nährstoffe gar nicht in der Knolle, sondern in den Blättern zu finden sind? Normalerweise werden die Blätter des Kohlrabis abgeschnitten und achtlos in den Müll gegeben. In den Blättern findet sich jedoch ungefähr doppelt so viel Vitamin C wie der in der Knolle. Besser ist es also die Blätter zu hacken und als Kräuterdekoration zu verwenden oder ein Pesto zuzubereiten. Du kannst die Salatblätter wie Spinat kochen, in Suppen mitgaren oder sogar in Smoothies mitverarbeiten.

Interessant ist es zu wissen, dass dem Kohlrabi eine heilende Wirkung zugesprochen wird. So enthält Kohlrabi unter anderem das hochwirksame Antioxidans Sulforaphan, welchem neben der positiven Wirkung bei Arthritis auch eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben wird.

Die Kohlrabiblätter von der Knolle abgedreht oder -geschnitten in eine Frischhaltedose oder eine Plastiktüte packen. Im Kühlschrank halten sie sich gut eine Woche.

Kohlrabi kann vielseitig verzehrt werden. Wenn du ihn roh essen möchtest, solltest du die Stile entfernen, ihn waschen und schälen. Gestiftelt oder in Scheiben geschnitten ist er ein mild-süßlicher Snack für zwischendurch. 100g roher Kohlrabi enthält gerade einmal 25 kcal und ist somit ganz ohne Reue und schlechtes Gewissen in größeren Mengen zu genießen. Dank der entwässernden und verdauungsfördernden Wirkung ist er ein perfekter Begleiter beim Durchführen einer Diät.

Für den winterlichen Kohlrabivorrat kann das Gemüse eingefroren werden. Um möglichst viele Vitamine zu erhalten und den Befall von Keimen zu verringern, empfiehlt es sich die mundgerecht zugeschnittenen Gemüsestücke etwa 3 Minuten im heißen Salzwasser oder Wasserdampf zu blanchieren und im Anschluss direkt in Eiswasser zu geben. Im Anschluss daran kann das Gemüse wie gewohnt eingefroren werden.

Lecker – nicht langweilig!

Dass Kohlrabi gesund ist, ist unumstritten. Kohlrabi kochen klingt langweilig? Den Zubereitungsideen sind kaum Grenzen gesetzt! Hier ein paar Beispiele:

Kohlrabi Pommes sind der Kartoffelpommes Ersatz und findet daher in jeder LowCarb Ernährung Platz. Hierzu wird der Kohlrabi gestiftelt, in einer Schüssel mit Öl und Gewürzen nach Wunsch gut durchgeschüttelt oder gerührt, bis alle Kohlrabi Pommes mit einem leichten Film bedeckt sind. Dann etwa 30-40 Minuten in den vorgeheizten Backofen bei rund 200 °C.

Weniger LowCarb aber mindestens genauso lecker sind Kohlrabischnitzel. Hier wird das Kohlrabi Gemüse in Scheiben geschnitten und zunächst blanchiert. Im Anschluss daran werden die Scheiben ähnlich wie ein herkömmliches Schnitzel zunächst in Ei, dann in Semmelbrösel gewendet. In einer nicht zu heißen Pfanne werden die Kohlrabischnitzel anschließend gute 4 Minuten pro Seite angebraten.

Wer dennoch das Kohlrabi Gemüse in einer klassischeren Variante zubereiten möchte, kann natürlich den Kohlrabi kochen und eine einfache Gemüsebeilage zaubern:

Dazu wird der in Stifte geschnittene Kohlrabi gute 6 Minuten in Gemüsebrühe gekocht, anschließend abgeseiht und das Wasser aufgefangen. Mithilfe des Gemüsewassers und einer Mehlschwitze wird die Soße zubereitet, sodass sie eine nicht zu flüssige Konsistenz aufweist. Gewürzt wird mit Salz und Muskatnuss. Zum Schluss die Kohlrabistifte in die Soße geben und heiß, verziert mit gehackten Kohlrabiblättern, servieren.

Du siehst, Kohlrabi ist nicht nur gesund, sondern auch lecker und bestimmt nicht langweilig!