Gesundheit aus der Natur, die Mispel

Mispel gesund

Mispeln sind bereits seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Aber leider sind diese gesunden Früchte der Familie Rosaceae in Vergessenheit geraten. Bereits Hildegard von Bingen erkannte die gesunden Eigenschaften von Mispeln und empfahl diese zur Stärkung und Blutreinigung.

Die Mispel verfügt über einen hohen Gehalt an Gerbstoffen und ist von daher besonders gut für die Verdauung wie auch harntreibend. Zudem haben Mispeln eine heilende Wirkung auf den Darm wie zum Beispiel Entzündungen und werden zur Therapie von chronisch, entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn) angewendet. Menschen, die unter Arteriosklerose leiden, wissen eine Mispeltherapie besonders zu schätzen, da der Verzehr dieser Früchte Verkalkungen deutlich verringert. Überdies enthalten die Früchte das gesunde Pektin und sind besonders Vitamin-C-haltig.

Breite Krone mit großen Blüten

Die Mispel (engl. Medlar) wird den Kernobstgewächsen zugeordnet (Rosengewächse). Ein Mispelbaum kann bis zu fünf Metern groß werden. Am optimalsten gedeiht der strauchartige Mispelbaum in trockenen und warmen Gebieten. Das Holz des Baumes ist sehr hart.

Durch seine eigenwillige Form (krummer Stamm und breite Krone) wirkt er beinahe bizarr. Seine jungen Triebe sind pelzig und von Dornen übersät. Zwischen Mai und Juni steht der Baum in voller Blüte und bezaubert seinen Betrachter mit circa fünf Zentimetern großen, cremefarbenen Blüten. Am besten gedeiht er in einem submediteranem Klima von circa achtzehn bis zwanzig Grad. Jedoch können ihn auch Temperaturen von bis zu minus zwanzig Grad nichts anhaben, sodass Spätfröste meist ohne Folgen bleiben. Idealerweise gedeiht er im kalkarmen Boden (ph-Werte 6-8).

 Das Alter der Bäume schätzt man in Deutschland auf circa siebzig Jahre. Jedoch gibt es in England Mispelbäume, welche über dreihundert Jahre alt sind. Im Mittelalter wurde die Mispel erstmalig in Süd- und Mitteleuropa entdeckt und von dort aus verbreitet. In unseren Breiten findet man die Mispel nur hier und dort als vereinzelt, verwilderten Baum, da man dieser Frucht bis jetzt keinerlei Bedeutung angedeihen lies. Besonders prächtige Plantagen befinden sich in Aserbaidschan und Südwestasien.

Wie isst man Mispeln?

Da die Mispelfrucht sehr säuerlich ist, genießt man sie vorzugsweise als Gelee oder in Marmeladen. Bei längerer Lagerung verändert sich das Fruchtfleisch und wird milder, jedoch auch mürber. Am gesündesten ist die Mispelfrucht jedoch roh. Gesundheitsbewußte Menschen reagieren auf die Frage: „Wie isst man Mispeln?“ oft so, dass sie sich die Früchte ganz einfach roh einverleiben.

Dass die Mispel bis jetzt so unbekannt ist, kann an der Tatsache liegen, dass man sie nicht für Vieles verwerten kann. Jedoch sind die Zutaten der kleinen Früchte sehr wandelbar. So lassen sie sich neben Marmeladen und Gelees auch zu Mus, Kompott, Saucen, Wein und Likör verarbeiten. Ältere Rezepte weisen darauf hin, dass sich aus der Mispel Frucht auch Tee herstellen lässt, welcher stark entzündungshemmend wirkt, sowohl innerlich, als auch äußerlich als Umschlag.

Mispeln essen, Gesundheit aus der Natur

Als Heilmittel werden ausschließlich die Blätter und Früchte des Baumes verwendet. Die Mispel Frucht wirkt bei Verdauungsproblemen ebenso wie bei Magenschleimhautentzündungen. Sie wirkt krampflösend und reguliert die Darmfunktion. Das in den Früchten enthaltene Pektin und die Gerbstoffe können Durchfall hemmen. Zudem hat Pektin eine sehr positive Auswirkung auf die Blutfettwerte und trägt dazu bei den Cholesterinspiegel zu senken. Dies wiederum schützt den Organismus vor Herz-Kreislauf – Erkrankungen oder gar einen Infarkt.

In Japan werden ausschließlich die Blätter, als Bestandteil der Ito-Thermie (Massagetechnik) für heilmedizinische Zwecke genutzt. Hierfür werden die Blätter erhitzt und anschließend in metallenen Behältern an der Körperoberfläche entlang bewegt. Dieses dient zur Stärkung der Selbstheilungskräfte und verschafft Linderung bei Schmerzen.

Wirkung

Mispeln verfügen über einen nur sehr geringen Brennwert und weisen kaum Fett auf. Von daher können auch Diabetiker die Mispel essen. Jedoch sind die die Wirkungen und der Verwendungszweck der Pflanze bislang noch nicht wissenschaftlich belegt. Von daher ist die Anwendung von Mispeln in der klassischen Schulmedizin bis jetzt noch nicht induziert. In früheren Zeiten wurde die antivirale und antibakterielle Rinde des Baumes für die Behandlung von Malaria verwendet. In der heutigen Zeit findet sie nur noch sehr selten Verwendung.

Inhaltsstoffe

Der Gehalt von Nähr- und Inhaltsstoffen hängt stets vom Reifegrad der Früchte ab. Reife Früchte verfügen über einen durchschnittlichen Brennwert von circa 44 Kilokalorien je 100 Gramm. Einhundert Gramm bestehen zu circa fünfundsiebzig Prozent aus Wasser, 0,5 Gramm Eiweiß, 2,1 Gramm Ballaststoffe, 10,6 Gramm Kohlenhydrate und 0,2 Gramm Fett. Darüber hinaus liefern die Früchte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. 100 Gramm Mispeln enthalten circa 250 Milligramm Kalium, 6 Milligramm Natrium, 30 Milligramm Kalzium, 0,5 Milligramm Eisen, 28 Milligramm Phosphor wie auch 2 Milligramm Vitamin C.

Vitamin B3

Das in den Früchten enthaltene Vitamin B 3 spielt speziell bei der Energieversorgung des Körpers eine wichtige Rolle. Niacin (Vitamin B 3) liegt im menschlichen Organismus in Form von zwei Coenzymen (NADP und NAD) vor. So sind beispielsweise sehr hohe Konzentrationen in der Leber, der Niere wie auch im Fettgewebe vorhanden. Zudem ist Niacin für die Regeneration von Nerven und Muskeln wie auch zur Erholung des Körpers von großer Bedeutung. Ein Mangel an Niacin führt nicht selten zu Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Appetitverlust und schließlich zur Gewichtsabnahme. Zudem kann ein deutlicher Mangel zu depressiven Verstimmungen führen.

Vitamin B6

Das am Stoffwechsel des zentralen Nervensystems beteiligten Vitamin B 6 (Pyridoxin), spielt besonders bei der Bildung von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) eine wichtige Rolle. Zudem stärkt Vitamin B Abwehrkräfte und Nerven. Ein diesbezüglicher Mangel macht sich unter anderem durch Entzündungen (Lippen, Mund), Verdauungsproblemen und schuppenden Hautausschlägen bemerkbar.

Beta-Carotin

Das in den Früchten enthaltene Beta-Carotin fördert sowohl die Sehkraft und verhindert die Blendeempfindlichkeit der Augen. Vitamin A sorgt für eine makellos, geschmeidige Haut, da die Carotinoide sich in den unterschiedlichen Schichten der Haut einlagern und diese vor Sonneneinstrahlung schützt.

Vitamin E

Ein regelmäßiger Genuss von Nahrungsmitteln mit einem hohen Vitamin E Gehalt sorgt für eine optimale Regelung der Cholesterinwerte im Körper, wodurch das weniger günstige Cholesterin (LDL) deutlich an der Oxidation gehindert wird. Ebenfalls schützend für die Zellen der Blutgefäße ist Vitamin E. Dieses stärkt das Immunsystem und wirkt der Bildung von Krebszellen entgegen.

Mineralstoffe

Mineralstoffe wie Kalium: 250 mg, Calcium: 30 mg, Magnesium: 11 mg, Chlor 3 mg, Phosphor 28 mg, Natrium 6 mg, Schwefel 17 mg und Calcium sind für den menschlichen Körper in Zusammenspiel mit Phosphor wichtig zum Erhalt von Zähnen und Knochen, schließlich werden circa neunundneunzig Prozent des zugeführten Calciums für deren Erhalt benötigt. Der Rest ist für die Empfindsamkeit der Nervenzellen und für die Blutgerinnung von Bedeutung. Ein diesbezüglicher Mangel (Calcium) lässt den Körper auf Reserven im Knochengewebe zurückgreifen, was wiederum zu einem Verlust der Knochensubstanz führen kann.

Phosphor

Das in den Mispeln enthaltene Phosphor hilft dabei den pH-Wert zu stabilisieren und sorgt zudem für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt. Ein regelmäßiger Verzehr von Mispeln versorgt den Körper mit Kalium, welches für den Flüssigkeitsgehalt der Zellen, als auch für die Steuerung der Muskelkontraktionen wie für viele Stoffwechselaufgaben erforderlich ist. Kalium ist als Elektrolyt für die Weiterleitung der Reize in den Nerven wie auch in der Muskulatur verantwortlich. Ein diesbezüglicher Mangel kann zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelkrämpfe wie auch Schwindel führen. Auch Kreislaufprobleme und Lähmungserscheinungen sind manchmal auf Kaliummangel zurückzuführen.

Zink

Zink ist als Spurenelement für den Körper absolut lebensnotwendig und von daher unentbehrlich. Ohne Zink würde der Stoffwechsel nicht funktionieren. Speziell in Haut und Haaren, als auch in Knochen, Zähnen, in der Leber, als auch in der Muskulatur ist Zink enthalten. Der Körper braucht es unter anderem für die Zellteilung. Zink beeinflußt das Zellwachstum speziell Schwangeren, Kindern wie auch Leistungssportlern und unterstützt die Wundheilung. Zudem ist es für den Geschmacks- und Geruchssinn wie auch für die Sehkraft verantwortlich.

Fazit

Der Genuß von Mispeln hat auf die Gesundheit also einen äußerst positiven Effekt, den man für sich nutzen sollte. Wer Mispeln kaufen möchte, wird in Gartencentern fündig. Auch in der Gartenabteilung von Baumärkten kann man Mispeln kaufen.