Ist Mohn gesund?

Mohn gesund

Wir alle kennen die süßen Leckereien vom Bäcker. Mohnschnecken, Mohnstrudel, sogar Brötchen, die mit Mohn bestreut sind. Doch ist Mohn überhaupt gesund? Es gibt viele Menschen, die behaupten, dass Mohn berauschende Stoffe in sich trägt und man lieber nicht so viel davon essen sollte. Doch kann das sein? Warum bekomme ich dann beim Bäcker um die Ecke so viele Mohnstücke angeboten? Wir möchten dieser Frage hier genauer auf den Grund gehen.

Doch vorerst gibt es ein paar allgemeine Fakten über den Mohn

Auf der ganzen Welt verteilt sind bis heute zwischen 50 und 120 Mohnsorten bekannt. Die wichtigste Sorte ist der Gartenmohn oder der Schlafmohn. Diese dienen als Lebensmittel oder der Ölgewinnung. Schlafmohn wird sogar in der Medizin genutzt, dazu jedoch später mehr. Der Mohn, den wir aus der Ladentheke kennen, gehört sogar zu den Kalzium-reichsten Lebensmittel überhaupt. Dieser hat einen Anteil von 2,5 Prozent.

Du kennst bestimmt die schöne rote Mohnblume, die jedes Jahr auf so vielen Feldern wächst und so wunderschön anzusehen ist. Dieser Mohn nennt sich jedoch Klatschmohn und hat mit dem Mohn aus dem Laden leider so gar nichts zu tun. Du könntest die Blätter jedoch in einem Salat verwenden. Diese haben einen gurkenähnlichen und nussigen Geschmack. Manche ersetzen sogar ihren Spinat mit den roten Blättern, obwohl der Geschmack nicht dem des Spinates in irgendeiner Art ähnelt oder diesen sogar ersetzen könnte. Abzuraten ist es, die Körner für einen Mohnkuchen zu verwenden, da in diesen Alkaloide sind, die wiederum eine Vergiftung hervorrufen können. Der Klatschmohn dient am besten als Zierpflanze.

Der für uns wichtige Gartenmohn wächst bis auf 1,5 Meter heran und hat eine Blüte von circa 10 Zentimetern im Durchmesser. In den kugeligen Kapselfrüchten sind bis zu 30.000 Körner enthalten.

Auch das farbliche Erscheinungsbild hat im Normalfall nichts mit der Mohnblüte von Feld nebenan zu tun. Die Farbe des Gartenmohns ist weiß mit einem violetten Fleck oder purpurviolett mit einem schwarzen Fleck.

In sehr seltenen Fällen sind die Blätter auch rot.

Die Körner bzw. Samen sind blau-grau bis schwarz oder sogar cremefarben. Da hier in Deutschland meistens nur der dunkle Mohn verwendet wird, kennst Du bestimmt auch nur diese Variante. Der helle Samen wird eher in Indien verwendet.

Der Mohn gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Die wichtigsten Anbaugebiete sind Asien, die Türkei, Tschechien, Österreich, Indien und Australien. Da die Pflanze aus 40 bis 50 Prozent aus Öl besteht, wird von dieser auch das Mohnöl gewonnen. Dieses wird Mittels der Kaltpressung gewonnen.

Nun hast Du schon einige Fakten über den Mohn gehört, doch ist dieser nun auch wirklich gesund?

Zuallererst, der Mohn ist sogar sehr gesund. Er hat viele gesunde Inhaltsstoffe, die vom Körper sehr gut verwendet und aufgenommen werden können. Mohn hat einen hohen Gehalt an Eisen, Kalzium, Magnesium, viele Aminosäuren und wichtige Mineralien. Diese ganzen Stoffe, sind alle wichtig für den Körper und schützen sogar das Herz, die Muskeln und das Gehirn. Zudem werden diese gestärkt. Kalzium macht starke Knochen und Magnesium wirkt sich zudem positiv auf das Nervensystem aus. Auch jede Menge Eiweiß ist enthalten, nämlich 20 Prozent. In den kleinen Kugeln ist ganz schön viel Power enthalten. Isst Du also Mohn, so tust Du Deinem Körper etwas Gutes und machst ihn zugleich fit.

Jedoch gibt es auch eine Personengruppe, denen von dem Verzehr von Mohn abgeraten wird. Diese sind schwangere und stillende Frauen. Du kennst bestimmt das Gerücht, dass man von Mohn einen Rausch bekommen kann. Dies ist bei dieser Sorte Mohn zwar nicht der Fall, jedoch sind geringe Mengen Morphin enthalten, die sich auf das Baby auswirken könnten. Auch, wenn Du stillst, könnte sich dieses über die Muttermilch auf das Baby übertragen.

Dieses geringe Morphin wird beim Backen oder Kochen sogar neutralisiert. Trotz allem möchte man darauf hinweisen, Mohn in dieser Zeit nicht zu verzehren. Im nächsten Absatz gehen wir nochmal auf dieses Thema ein.

Die Gerüchteküche Mohn

Der wahrscheinlich häufigste Satz, den Du bereits über Mohn gehört hast, ist bestimmt dieser: Iss nicht zu viel davon, sonst bist Du plötzlich noch ganz high. Dies ist jedoch völliger Quatsch. Der Mohn, der bei uns in den Regalen zum Verkauf steht, ist völlig unbedenklich und zum Verzehr geeignet. Diese Wirkstoffe sind in den noch unreifen Kapseln zu finden. Jedoch wird der Mohn zu diesem Zeitpunkt noch nicht geerntet.

Ein weiteres Gerücht ist dieses, dass Mohn Deine Leistungsfähigkeit einschränkt, da schließlich Morphin enthalten ist. Bedenke bitte, dass nicht jede Sorte Mohn Morphin enthält. Sollte eine Sorte dabei sein, außer Schlafmohn, denn diese Sorte hat definitiv Morphin, ist die Menge so gering, dass sie keine Auswirkungen auf Deinen Körper hat. Wenn Du die Körner dann noch erhitzt, haben sich die Stoffe in der Regel neutralisiert und können nichts mehr ausrichten.

Hinzu kommt, dass diese Substanzen nur in Schlafmohn, der auch Blaumohn genannt wird, enthalten sind. Diese Substanzen haben eine berauschende und einschläfernde Wirkung. Aus diesem Grund ist der Anbau hier in Deutschland nur mit einer besonderen Genehmigung erlaubt.

Schlafmohn für die Medizin

Wie bereits erwähnt, enthält Schlafmohn betäubende Substanzen. Diese heißen in der Fachsprache Opium und Morphin. Diese Stoffe werden aus den unreifen Kapseln und dem Saft gewonnen. Opiate und Morphine sind aus der Medizin nicht mehr wegzudenken und heute der Grundstein für die vielen Schlaf- und Schmerzmittel.

Wo kannst Du Mohn kaufen und wie am besten lagern?

Mohn ist in ganzen Körnern oder im gemahlenen Zustand erhältlich. Kaufen kannst Du ihn in Reformhäusern, Bio-Läden, Bäckereien oder einfach im Supermarkt. Hier werden sogar fertige Mischungen zum Backen angeboten.

Gemahlener Mohn solltest Du allerdings nur in kleinen Mengen kaufen und schnellstmöglich verbrauchen, da dieser schnell ranzig wird. Dafür hast Du mit der gemahlenen Sorte den besten Geschmack.

Kaufst Du jedoch ganze Mohnsamen, kannst Du diese in einem geschlossenen Behälter an einem trockenen und kühlen Ort für mehrere Monate ohne Bedenken aufbewahren.

Fazit zum Thema – ist Mohn gesund?

An sich ist Mohn ein sehr gesundes Lebensmittel. Kaum ein anderes enthält mehr Kalzium. Es enthält zudem viele wichtige Nährstoffe, die für Deinen Körper wichtig sind. Die im Laden erhältlichen Mohnsorten sind vollkommen unbedenklich. Der „giftige Schlafmohn“ ist hier so nicht erhältlich und darf auch nicht ohne Genehmigung angebaut werden. Schwangere und Stillende sollten jedoch von vornherein die Finger von Mohn lassen. Lagerst Du das Produkt richtig, so wirst Du auch lange Freude und viele Genussmomente als Mohnliebhaber haben können.

Video: Mohnnudeln einfach selber machen