Sind Muscheln gesund? Genießen ohne Reue.

Muscheln gesund

Muscheln erfreuen sich in Restaurants und in privaten Küchen hoher Beliebtheit. Die Schalentiere können auf verschiedene Weisen zubereitet werden und Teil unterschiedlicher Gerichte werden. Der gesundheitsbewusste Genießer stellt sich jedoch die Frage, ob die Delikatesse wirklich so gesund ist.

Erklärung des Vorgehens

Ob ein Lebensmittel gesund ist, hängt im wesentlichen von einer begrenzten Anzahl von Faktoren ab. Man muss die Makronährstoffe (Fett, Kohlenhydrate, Protein), die Mikronährstoffe (Mineralien und Vitamine) und zusätzlich noch eventuelle Schadstoffbelastungen oder andere Gesundheitsrisiken beachten. Diese Aspekte sollen dir hier nacheinander näher geführt werden.

Auf den ersten Blick

Wenn du beurteilen möchtest, ob ein Lebensmittel gesund ist, dann schaust du vermutlich zuerst auf die Kalorien. Da gibt es gute Nachrichten: Die beliebtesten Muschelarten haben allesamt unter 100 Kilokalorien pro 100g Gewicht. Das ist mit dem hohen Wassergehalt zu erklären.

Der nächste Blick führt dich dann auf die Nährstoffe Protein, Fett und Kohlenhydrate. Muscheln enthalten hauptsächlich Protein, nämlich über 15 Gramm. Fett und Kohlenhydrate sind nur in geringen Mengen vorhanden, wenn die Muschel roh oder gekocht vorliegt. Dann liegt der Anteil von Fett und Kohlenhydraten in der Regel bei jeweils unter 2 Gramm pro 100 Gramm. Werden die Muscheln paniert und gebraten, dann wird diese Zahl jedoch steigen, wie auch die Gesamtkalorien der Mahlzeit.

Vitamine, Mineralien und Co.

Nachdem die Informationen im letzen Absatz erfreulich für dich gewesen sein dürften, stellt sich jetzt die Frage nach den Mikronährstoffen. Auch dort sind Muscheln hervorragend aufgestellt.

Sie beinhalten Vitamin A, die Vitamine B2 und B12 und Folsäure. Außerdem sind sie reich an Mineralstoffen wie Eisen, Calcium, Magnesium, Phosphor, Zink und Jod. Besonders die Jod-Versorgung ist bei vielen Menschen mit der heute verbreiteten Lebensweise lückenhaft. Muscheln können da eine wichtige Quelle für dieses Mineral darstellen.

Die Bedenken beim Verzehr

Das Makro- und Mikronährstoff-Profil von Muscheln ist sehr ansprechend. Doch leider gibt es auch eine Schattenseite. Sicher kennst du auch die Vorurteile, die es gegenüber der Verträglichkeit von Muscheln gibt. Doch sind diese auf eine wissenschaftliche Grundlage gestützt?

Typischerweise werden die Monate als Muschelsaison angesehen, die ein „R“ im Namen tragen. Das sind also die Herbst- bis Frühlingsmonate von September bis April. Das hat sich dadurch ergeben, dass im Sommer die Frische der Muscheln nicht gewährleistet werden konnte. Das hat sich aufgrund der Verbreitung von zuverlässiger Kühltechnik zwar geändert, jedoch sind die kühleren Monate weiterhin die Muschel-Hochsaison. Um die Muschelpopulationen vor übermäßiger Ausbeutung zu schützen, sind die Sommermonate vielerorts eine Schonzeit für die Kolonien.

Das was früher oft als „Eiweißschock“ bezeichnet wurde, hat nichts mit dem hohen Eiweißgehalt der Muscheln zu tun. Es ist in Wahrheit nur eine Allergie gegen die Meeresfrüchte, die auch z.B. Hummer oder Garnelen auslösen können. Hautusschläge im Mund sind das häufigste Symptom, es kann in Extremfällen auch zu Schwellungen im Mundraum und einem anaphylaktischen Schock kommen. Von dieser Allergie ist nur ein Bruchteil der Bevölkerung betroffen.

Muscheln können Schwermetalle (beispielsweise Blei, Cadmium oder Quecksilber) aufnehmen. Du musst dir aber keine Sorgen machen. Die Konzentration dieser Stoffe, sowie die von giftigen Pestizidrückständen, wird ständig überwacht und befindet sich bei den Tieren, die auf den Tisch kommen, unterhalb der Grenzwerte. Außerdem sind Muscheln für dich wahrscheinlich kein Nahrungsmittel, was du täglich verzehrst.

Das musst du über giftige Algen wissen

Ein weiterer Hintergrund des althergebrachten „Muschelverbotes“ im Sommer ist die gesteigerte Algenblüte. Muscheln filtern das Wasser, um ihre Nahrung aufzunehmen. Dabei gelangen auch Gifte aus Algen in das Tier und werden dort angereichert. Diese Gifte sind dann der Auslöser einer Lebensmittelvergiftung, wenn sie verzehrt werden. Früher machten sie es zusammen mit unangemessenen Transport- und Lagerbedingungen zu so einem Risiko, im Sommer Muscheln zu essen. Heute musst du dir keine Sorgen mehr machen. In der EU gelten strenge Richtlinien. In Gebieten, in denen die Muscheln aufwachsen, wird die Wasserqualität ständig überwacht. Außerdem werden die Muscheln noch einmal getestet, bevor sie schließlich auf den Markt gelangen. Zudem werden sie in speziellen, sauberen Becken gehalten, bevor sie ausgeliefert werden. So erfolgt eine zusätzliche Reinigung.

Trotzdem ist Vorsicht angesagt

Auch in den kalten Monaten ist es für dich aber wichtig, dass du die Kühlkette der Muscheln nach Möglichkeit aufrecht erhältst und du diese nicht übermäßig lange bei Zimmertemperatur stehen lässt. Das gilt aber auch für andere tierische Produkte und ist Besonderheit der Muscheln.

Bevor du die Muschel zubereitest solltest du aber beachten, dass du nur geschlossene Muscheln erwischt hast. Wenn eine Muschelschale bereits geöffnet ist, bevor die Muschel gekocht wird, dann war das Tier bereits tot. In diesem Fall kann es verdorben sein und du solltest diese Muschel auf keinen Fall mehr verzehren.

Fazit: Wie gesund sind Muscheln wirklich?

Alles in allem sind Muscheln ein gesundes Nahrungsmittel. Sie sind proteinreich und kalorienarm. Außerdem enthalten sie wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Die Bedenken, die bei vielen Angst vor Muscheln als Nahrungsmittel auslösen und für ihren schlechten Ruf verantwortlich sind, sind größtenteils nicht mehr aktuell. Trotzdem solltest du bei der Zubereitung von Muscheln die genannten Grundsätze einhalten. Die entsprechen aber eigentlich dem gesunden Menschenverstand und gelten für die meisten Lebensmittel, sollten dir also bekannt sein. Wenn du die Zubereitung nicht selbst in der Hand hast, also im Restaurant isst, dann solltest du jedes Mal abwägen, ob du dem verantwortungsvollen Umgang des Küchenpersonals mit dem Lebensmittel vertraust.

Video: Muscheln in Tomatensoße – Muscheln italiensische Art Rezept und Anleitung