Warum Rotkohl gesund ist

Rotkohl gesund

Lerne, warum Rotkohl gesund ist. Welche Nährwerte und Inhaltsstoffe hat Rotkohl? Wie baut man Rotkohl an? Wie kann mann Rotkohl zubereiten?

Innovatives Mittelalterkraut in Violett

Mit diesem Gemüse bleibst Du schlank und fit. Neben den vielen guten Inhaltsstoffen hat es erstaunlich wenig Kalorien, wirkt aber sättigend. Ungefähr 4 kg essen wir jedes Jahr von dem Krautkopf in Rot und Weiss. Kraut gehört zur typischen deutschen Küche. Viele Jahrhunderte rettete dieses Gemüse Menschen über Hungerkatastrophen hinweg. In Schriften aus dem Mittelalter wird es als Heilmittel gegen Asthma, Pest sowie Furunkel gepriesen. Weiterhin verhinderte es Skorbut, eine Vitaminmangelkrankheit, auf Schiffen. Es ist altbewährt, aber noch lange „kein alter Hut.“

Vitaminbombe – Rotkohl

Der Vitamingehalt von B6 sowie C übersteigt den von Äpfeln oder Zitronen. 200 g Rotkohl deckt den Tagesbedarf an Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, für einen Erwachsenen. Vitamin C bekämpft freie Radikale und schützt damit andere Vitamine, Zellen und Proteine vor der Zerstörung. Es ist das Vitamin, welche für unsere Immunabwehr extrem wichtig ist. Ascorbinsäure entsorgt Schadstoffe sowie Schwermetalle. Effektiv verhindert es die Umwandlung von Nitraten in Krebs auslösende Nitrosamine.

Ein Mangel an B6 (Pyridoxin) führt zu schweren Nervenschädigungen. Aber nicht nur diese Vitaminarten sind im roten Kohl enthalten. In ihm sind weitere wasserlösliche Vitamine der B-Gruppe wie: B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), B5 (Pantothensäure), B7 (Biotin), B9 (Folsäure) sowie B12 (Cobalamin. Ein Zuviel dieser Vitamine ist nicht möglich, da ein gesunder Körper diese über den Urin wieder abgibt.Vitamin K, wichtig für die Blutgerinnung, sowie E, für den Zellschutz zuständig, beherbergt der Vitaminkohl außerdem.

Reines Vitamin A kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor. Die Vorstufe dessen (Betacarotin), ist in pflanzlichen Produkten enthalten. Wird davon zu wenig zugeführt, folgen verschiedenste Krankheiten, wie beispielsweise: Immunschwäche, schlechtes Augenlicht und schuppige Haut. Wenn Du es mit Obst oder Gemüse aufnimmst, ist keine Überdosierung möglich.

Darmfitness durch Ballaststoffe

Ballaststoffe wirken sättigend, da sie gut gekaut werden müssen. Die Pflanzenfaserstoffe regulieren Blutzucker- und Cholesterinwerte. Sie werden in wasserlösliche und wasserunlösliche unterschieden. 100 g Rotkohl enthalten 0,8 g wasserlösliche sowie 1,5 g wasserunlösliche Pflanzenfasern.

An den unlöslichen „beißen sich die Dickdarmbakterien die Zähne aus.“ Sie sind, nach heutigem Kenntnisstand, weitgehend für die auslösende Darmtätigkeit verantwortlich. Auf den Weg durch den Darm nehmen sie Abfallprodukte reinigend mit und beugen somit Verstopfungen und dadurch resultierend Hämorrhoiden vor.

Wasserlösliche Ballaststoffe sind auch im Darm „Ballast“, aber sie werden noch, allerdings fast zum Schluss, im Dickdarm, von Enzymen zu kurzkettigen Fettsäuren verdaut. Die entstandenen kurzkettigen Fettsäuren hemmen die Bildung von Darmkrebstumoren.

Mineralien gegen das Altern

Dein Körper besteht aus 70 Millionen Zellen. Jede Zelle ist ein kleines Elektrizitätswerk und muss versorgt werden. Das, was Dein Körper heute zur Verfügung hat und braucht, nimmt er zum Leben. Hat er zu wenig an Mineralien in der Nahrung, holt er es sich aus Knochen, Zähnen und sparrt es an den Haaren. Rotkohl ist reich an Kalium, Schwefel und Chlorid. Weiterhin enthält er Kalzium, Magnesium und Phosphor.

Kalium ist für den Elektrolysehaushalt der Zellen unerlässlich. Er wird für die Entstehung und Übertragung von Nervenimpulsen gebraucht. Ohne Kalium und Vitamine fühlst Du Dich ungesund und matt. Herzrhythmusstörungen können durch zu geringe oder zu viele Mengen an Kalium entstehen.

Ohne Schwefel kann Glutathion nicht mehr gegen freie Radikale agieren. Nimmst Du zu wenig dieses lebensnotwendigen Minerals zu Dir, werden Deine Haare brüchig, die Haut wird fahl und Dein Bindegewebe erschlafft. Leberprobleme, grauer Star und Gelenkbeschwerden können sich einstellen. Rotkohl beinhaltet 62 mg in 100 g. Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ hat keine Referenzwerte für den täglichen Bedarf des Minerals bekannt gegeben, da Mängel selten auftreten.

In unserem Speisesalz (Natriumchlorid) ist wichtiges Chlorid enthalten. Laut der „DGE“ brachst Du ungefähr 2 300 mg Chlorid am Tag. Mit Rotkraut kannst Du zusätzlich Chlorid zu Dir nehmen. Es enthält 91 mg pro 100 g.

Heilkräfte nicht nur im bläulichen Rot

Der Farbstoff Anthocyan (Untergruppe: Cyanidin), der dem Kohl seine unverwechselbare Färbung gibt, gilt als Entzündungshemmer. Untersuchungen haben gezeigt, dass dieser Pflanzenstoff wahrscheinlich das Risiko für Bluthochdruck und Herzinfarkt senkt. Er verhindert, dass Du zunimmst. Wissenschaftlich wird vermutet, dass die Substanz in den Fettstoffwechsel eingreift und zusätzlich die Ausschüttung von Botenstoffen verhindert, die Zivilisationskrankheiten begünstigt.

Senföle (Glucosinolate) sind schwefelhaltige Verbindungen, die dem Kohl den typischen Kohlgeruch und das Aroma verleiht. Es wirkt antimikrobiell, krebshemmend sowie cholesterinsenkend.

Mehr als eine Spur von Spurenelementen

Dein Körper ist nicht in der Lage, Spurenelemente selber zu bilden. Es sind Mineralstoffe, die nur in geringen Mengen gebraucht werden. Zu den lebensnotwendigen gehören die in Rotkohl enthaltenen Eisen, Mangan und Zink.

Mehr Eisen als Birnen oder Datteln verbirgt sich in Rotkraut. 100 g beinhalten 0,4 mg des erforderlichen Metalls. Ohne Mangan würde der Energiestoffwechsel unserer Zellen zusammenbrechen. Zink ist absolut lebenserhaltend. Es ist bedeutsam für organische Prozesse und unser Immunsystem. Kupfer gilt als kritisches Spurenelement, da es oft nicht ausreichend aufgenommen wird. Ist es nicht toll, dass es im blauen Kohl mit 41 µg zu finden ist?

Einige Nährwerte von Rotkraut pro 100 g (empfohlen: Tagesdosis für Erwachsene):

  • Energie: 25 kcal, empfohlen zwischen 1 700 kcal und 2 400 kcal
  • Fett: 0,2 g
  • ​Eiweiß: 1,5 g, zwischen 19 Jahren und 65 Jahren: 0,8 g pro kg-Körpergewicht, später 1,0 g
  • Kohlenhydrate: 3,2 g
  • Ballaststoffe. 2,3 g, empfohlen: 30 g
  • Eisen: 0,8 mg, empfohlen zwischen 10 und 15 mg
  • Kalzium: 45 mg, empfohlen 1 000 mg
  • Magnesium: 16 mg, empfohlen: zwischen 300 mg und 400 mg
  • Vitamin A, Betacarotin: 14 µg, empfohlen: zwischen 800 µg und 1 100 µg
  • Vitamin B6: 99 µg, empfohlen: ca. 1 500 µg
  • Vitamin C: 57 mg, empfohlen ca. 100 mg

Rotkohls Familie: Kreuzblüter

Zu der Familie der Kreuzblüter (Brassicaceae) gehören Raps, das hübsche Blaukissen sowie Rüben. Sie haben alle 4 Blütenblätter, die ein Kreuz bilden. Unsere wohlschmeckenden Kohlsorten sind aus dem Wildkohl (Brassica olerocea ssp. olerocea) gezüchtet worden, die in Europa in den feuchten Küstenregionen West- und Nordeuropas und dem Mittelmeerraum heimisch sind. Seit der Antike werden die Kohlzüchtungen geschätzt.

Der Kopf des Rotkohls (Brassica olrracea var. capitata f. ruba) bietet eine rötliche bis blaue Färbung und wird deshalb auch gerne „Blaukraut“ oder „Blaukohl“ genannt. Die Außenblätter sind Rot-Grün. Je nach Sorte bildet die Kohlpflanze am Ende des Stängels spitzkegelige, runde oder abgeflachte Köpfe. Kohl darf nie nach andern Kohlarten oder Kreuzblütlern angebaut werden. Ansonsten tritt Kohlhernie auf. Vielen Schädlingen schmeckt die Pflanze. Von Kohlfliegen, Blattläusen bis hin zu Kohlweißlingraupen – alle möchten mitessen.

Anbau und Pflege

Das rötlich-blaue Kraut wächst in unseren Breiten. Im Durchschnitt werden in Deutschland jährlich 125 000 t Rotkraut geerntet. Der meiste Blaukohl kommt von hier. Wenn Du einen Garten hast und Rotkohl pflanzen möchtest, dann gib ihm einen sonnigen bis halbschattigen Standort.

Er ist ein Starkzehrer und braucht viel Pflanzenfutter. Schwerer, gut wasserhaltiger Boden ist für ihn ideal. Frühe Sorten, wie „Frührot“ oder „Marner Frührotkohl“ säst Du im Februar oder März ins Saatbeet. Späte Sorten („Marner Lagerrot“, „Mohrenkopf“) erst im April. Die Frühsorten kannst Du dann im Juni ernten. Bei Spätsorten beginnt die Ernte dann ab Ende Oktober.

Rotkraut in der Küche

Genutzt werden die festen Köpfe. Gesundheitsfördernder Rotkohl kann roh als Smoothie, Salat oder gekocht als Gemüse genossen werden. Beim schonenden Garen wandelt sich das enthaltende Ascorbin in gesundes Vitamin C um. Gelagert wird er ohne Wurzelstock und Hüllblätter am Besten im kühlen, luftigen Keller. Für 2 Wochen eignet sich der Kühlschrank.

Video: Rotkohl nach Großmutters Rezept selber machen