Senf als Scharfmacher für Speisen, die perfekte Würze für die Bratwurst, in allen Schärfegraden und Variationen. So kennen wir alle das beliebte Gewürz, doch Senf ist mehr als nur ein delikater Scharfmacher. Selbst unsere Großeltern wussten es schon, Senf ist gesund. Doch was wusste Oma bereits, was wir heute scheinbar nicht mehr im Blick haben?
Senf – ein gesundes Lebensmittel mit Würze
Doch worauf bezieht sich diese Aussage? Welche positive Auswirkungen sind bekannt? Welche Wirkstoffe sind überhaupt im Senf enthalten?
Eine gesundheitsfördernde Wirkung wird den enthaltenen Senfölen nachgesagt. Und diese Senföle, eigentlich für die Schärfe verantwortlich, sollen vor auslösenden Krebsstoffen schützen. Studien belegen diese Annahme und nachweislich schützt Senf vor den gefürchteten PAK-Stoffen, eine mögliche Begleiterscheinung zum Beispiel beim Braten oder Grillen von Fleischprodukten.
Forscher haben diese positiven Attribute des Scharfmachers eher zufällig entdeckt. Für Studienzwecke wurden Probanden täglich mit knapp 20 Gramm scharfen Senf gefüttert. Das überraschende Fazit, regelmäßiger bis täglicher Senfkonsum stärkt die weißen Blutzellen und es wurde zusätzlich noch ein Muskelwachstum verzeichnet.
Senf – das Heilmittel nicht nur zum Essen
Doch Senf hat noch eine weitere äußerst positive und gesundheitsfördernde Eigenschaft. Nicht im Verzehrmodus, sondern als uraltes Hausmittel in Form einer Wickel. Senfwickel werden bevorzugt bei Arthrose oder Bronchitis eingesetzt und lindern selbst bei akuten Migräneanfällen die Schmerzen. Die Senfwickel sollten niemals länger als 15 Minuten angewendet werden. Bei einer Rötung der Haut oder ein brennendes Gefühl sollte der Wickel sofort entfernt werden.
Eine weitere, eher noch unbekannte Option, sind Senfbäder. Diese besondere Art der Fußbäder gilt als äußerst heilsam und die Rezeptur stammt ebenfalls aus den Überlieferungen der älteren Generationen. Eine heutige moderne Variante ist schnell umgesetzt. Für Fußbäder reichen neben einer Schüssel und temperiertes Wasser bereits zwei Esslöffel weißes Senfpulver. Auch hier gilt, die maximale Dauer sollte zwischen 15 und 20 Minuten liegen. Als spezielle Anwendungsgebiete sind die sogenannten kalten Füße im Fokus und die beruhigende Wirkung bei Migräneschüben. Wannenvollbäder sollten nicht ohne erste Erfahrungswerte im Bereich der Senfteilbäder ausprobiert werden.
Bei folgenden Beschwerden können Senfbäder oder auch Wickel hilfreich sein:
- Bei grippalen Infektionen und Erkrankungen der Atemwege
- Rheumatische Beschwerden, Schmerzen in den Gelenkbereichen
- Rücken- und Muskelschmerzen
- Migräne und Kopfschmerzen
Aber bitte scharf muss er sein
Senf gibt es in den verschiedensten Varianten und Schärfegraden. Medium und extrascharf zählen in Deutschland zu den beliebtesten Sorten. Der Schärfegrad wird durch den Anteil der bereits erwähnten Senföle bestimmt. Und bei der Herstellung gibt es keine Grenzen oder Vorgaben. Als Faustregel gilt: umso mehr Senfölanteile, umso schärfer der Senf.
Die schützende und heilende Wirkung entfalten zweifelsohne die scharfen Senfsorten. Als weitere Faustformel gilt hier: Desto schärfer der Senf, desto schützender die Wirkung und so effektiver ist die gezielt erwünschte heilende Wirkung.
Medizinischen Eigenschaften der Senfpflanzen
Die Ergebnisse der aktuellsten Untersuchungen sind erstaunlich und verblüffen zugleich. Forscher und Ärzte haben sich intensiv mit dem Eigenschaften von Senf beschäftigt und die Studien ergaben beeindruckende Erkenntnisse. Unterstützt wurde die Datensammlung von den Erfahrungswerten der vielen privaten Nutzer und Anwender.
- Präventive Eigenschaften bei Blasen- und Gebärmutterkrebs
- Wiederherstellung des Glutathionspiegels
- Behandlung bei Schuppenflechten und Gelenkschmerzen
- Positive Wirkung bei Entzündungen durch den Einsatz von Senfextrakten
- Senfsamen werden als Nahrungsergänzung bei Diabetes empfohlen
- Senfblätter verfügen über eine cholesterin-senkende Wirkung
Beruhend auf alten Überlieferung aus der Klostermedizin gilt Senf als Verstärker der eigenen Körperkräfte. Nur wenige Gramm Senf pro Tag sollen bereits vor Erkältungen schützen. Die positiven Eigenschaften der Senföle waren schon in der alten Klostermedizin bekannt.
Die gesunde scharfe Würze – in allen Variationen
Senf ist nicht einfach nur Senf. Neben den herkömmlichen Varianten sind es die besonderen Senfkreationen, die den gewissen Reiz ausmachen. Bärlauch- oder Chillisenf, verschiedene Kräutersenfvariationen oder zum Beispiel Meerrettichsenf gelten als wahre Delikatessen. Hier steht der Geschmack im Vordergrund, die möglichen heilenden Wirkung sind hier nicht erkennbar.
Doch wer regelmäßig den handelsüblichen scharfen Senf konsumiert, der macht schon einen großen Schritt in Richtung Gesundheit. Vorbeugend, schützend und heilend, Attribute, die wissenschaftlich belegbar sind. Das scharfe Extra bietet neben Geschmack und Würze zusätzlich viele gesunde Vorteile.
Im direkten Vergleich zu den bekannten Gesundmachern wie zum Beispiel Spinat, Kohl oder Hülsenfrüchte ist Senf die eher bis dato unbekannte Größe. Alte Schriften und Überlieferungen aus der Antike belegen die Kraft der Senfkörner. Die Römer waren es letztendlich auch, die das damals bereits begehrte und teure Produkt über die Alpen direkt nach Europa brachten. Der Siegeszug des scharfen Gewürzes nahm seinen Lauf und erst heute hat auch die Wissenschaft die heilende Wirkung erkannt.
