Ist Zwiebelsuppe gesund?

Zwiebelsuppe gesund

Auf der ganzen Welt gehört die Zwiebel zur beliebtesten Gemüsesorte. Das liegt zum einen an ihrer Vielseitigkeit, Schärfe und überaus guten Lagerfähigkeit andererseits lässt sich die Zwiebel auch ausgesprochen gut kultivieren. Aus diesen Gründen ist die Zwiebel eine der tatsächlich wertvollsten Gemüsesorten. Doch nicht nur für den Geschmack ist die Zwiebel gut, vielmehr bewährte sie sich mittlerweile auch in Gestalt der Heilpflanze. So können mit der Zwiebel beispielsweise Narben, Insektenstiche, Ohrenschmerzen oder auch Husten ohne Weiteres behandelt werden.

Die uralte Heil- und Nutzpflanze

Die Allium cepa (dt. Zwiebel) gehört zu einer der ältesten Kulturpflanzen in Anbetracht der Menschheitsgeschichte. So soll die Zwiebel bereits vor knapp 5000 Jahren in China zur Anwendung gekommen sein. Doch auch das Altertum griff in früheren Zeiten auf die Zwiebel als Gemüse- und Gewürzpflanze zurück. Bewiesen ist dies im altbabylonischen Tontafel-Kochbuch.

Die alten Ägypter nutzten die Zwiebel auf eine komplett gegensätzliche Art, so stellten die konzentrischen Zwiebelringe ein Kultobjekt dar. Symbolisieren sollten diese ewiges Leben. In Ägypten war man außerdem von der festen Überzeugung, dass mithilfe des scharfen Zwiebelaromas selbst Tote zum Leben wiedererweckt werden konnten. Aus diesem Grund sind zum Beispiel auch in Pharaonengräbern Zwiebelreste wiederentdeckt worden, so auch im bekannten Tutanchamun Grab.

Doch nicht nur die Ägypter wussten die Zwiebel gekonnt einzusetzen, auch die Griechen der Antike schätzten sie für ihre Heilwirkung. Dementsprechend kam sie früher schon als natürliches Mittel zum Verdünnen des Blutes zur Anwendung. Bei den römischen Gladiatoren kam die Zwiebel auf ganz andere Weise zum Einsatz, so rieben sie sich mit dem Zwiebelsaft ein, um mit dieser Vorgehensweise ihre Muskeln zusätzlich zu stärken.

Paracelsus, ein bekannter Arzt des Mittelalters, machte im 1600 die Feststellung, dass die Zwiebel etwa so viel wert sei wie beispielsweise eine komplette Apotheke. Moderne Forscher gingen dieser Theorie nach und konnten die Einschätzung von Paracelsus nur bestätigen.

Fruktane vs. Grippeviren

In Zwiebeln ist keine Stärke vorhanden, stattdessen bestehen die Kohlenhydrate der Zwiebel in Gestalt sogenannter Fruktane. Fruktane sind wasserlöslich und bestehen zum Großteil aus Poly- und Oligosacchariden. Diese Saccharide schützen die Zwiebel zum Beispiel vor dem Austrocknen. Bei Verzehr einer Zwiebel kommt es bei Menschen oftmals zu Blähungen, dies ist nicht nur einem empfindlichen Verdauungssystem geschuldet, sondern auch den Fruktanen.

Fruktane werden nämlich im Dünndarm des Menschen eher schlecht resorbiert, sodass diese unverändert im Dickdarm ankommen. Im Dickdarm werden die Fruktane anschließend mithilfe der dort befindlichen Bakterien abgebaut. Die wohl am besten zu vertragenden Zwiebeln sind letztlich Lauchzwiebeln.

Hat man allerdings überhaupt keine Probleme beim Verzehr von Zwiebeln, so kann man in den wundervollen Genuss der Fruktane ohne Weiteres kommen. Diese wirken sich nämlich auch überaus positiv auf die menschliche Gesundheit aus. Forschungen der Universität von Toyama (Japan) bewiesen, dass die in den Zwiebeln vorkommenden Fruktane ideal seien um gegen die unbeliebten Influenza-A-Viren vorzugehen. Diese Viren sind die Auslöser für die Grippe. Darüber hinaus kommt es mithilfe der Fruktane zur Aktivierung der Darmflora, Förderung des Stuhlgangs und Steigerung der Absorption des Kalziums sowie anderen Mineralstoffen.

Das vitalstoffreiche Angebot der Zwiebel

Die Inhaltsstoffe von einer Zwiebel (100g)

  • 7,4 Milligramm Vitamin C (als Radikalfänger wirkt es antioxidativ)
  • ​156 Mikrogramm Vitamin B6 (wichtig für Aminosäurestoffwechsel)
  • 4 Mikrogramm Vitamin B7 (Förderung des Blutzellen, Haar, Haut sowie Nervengewebewachstums)
  • 162 Milligramm Kalium (wichtig für Nerven als auch Muskeln)
  • ​50 Milligramm Schwefel (Förderung einer gesunden Darmflora, Unterstützung und Entgiftung der Leber)

Insbesondere die in einer Zwiebel vorkommenden Schwefelverbindungen sind überaus wichtig und bedeutsam bezüglich des medizinischen Wertes. Im Übrigen sind diese Verbindungen auch die Verantwortlichen, sollte man während des Zwiebelschneidens einige Tränen vergießen.

Schwefel als Ursache für tränende Augen

Im Falle der Schwefelverbindungen geht es um die antiseptisch wirkende und zugleich schwefelhaltige Aminosäure genannt Iso-Alliin. Diese Aminosäure kommt ausschließlich innerhalb der äußeren Zellschicht der Zwiebel vor. Wohingegen im Zellinneren das sogenannte Enzym Alliinase anzutreffen ist.

Kommen beide genannten Stoffe, Iso-Alliin sowie Alliinase, durch das Schneiden einer Zwiebel in Kontakt, folgt die Spaltung der Aminosäure durch das Enzym in kleine Teilchen. Infolgedessen entsteht der Stoff Propanthiol-S-Oxid, das die Tränen auslöst.

Doch lässt sich das Tränen der Augen überhaupt verhindern? Ja! Man kann beispielsweise ein überaus scharfes Messer anwenden, eine Schwimmbrille sowie Nasenteil aufsetzen oder aber die zum Schneiden vorgesehene Zwiebel für eine kurze Zeit in einen Kühlschrank legen.

Doch in Anbetracht der doch auch gesundheitsfördernden Eigenschaft bezüglich der Schwefelverbindungen (v.a. für das Herz-Kreislauf-System) kann man einige Tränen durchaus in Kauf nehmen.

Die Zwiebel als Blutverdünner

Forschungen bewiesen mittlerweile, dass mithilfe der schwefelhaltigen Stoffe in der Zwiebel auch die Zellmembran roter Blutkörperchen einer Pflege zuteil wird. Folglich kann mit den Schwefelverbindungen nicht nur der Blutfluss positiv beeinflusst werden, vielmehr wird auch die Sauerstoffversorgung optimiert.

Zur gleichen Zeit kommt es mit den Schwefelverbindungen zur Hemmung der Blutgerinnung. Zwiebeln können aus diesem Grund auch einer Thrombose vorbeugend wirken. Mit diesen beiden Eigenschaften erhält man einerseits gesunde Blutgefäße und zum anderen beugt man möglichen Herz-Kreislauf-Problemen vor.

Demzufolge sind die erhaltenen Ergebnisse einiger Forschungen nicht verwunderlich. Diese stellten fest, dass mit einer zwiebelreichen Ernährung zum Beispiel auch das Herzinfarkt-Risiko um einen guten Prozentanteil reduziert wird.

Während demnach Alliin zur Verbesserung der Fließeigenschaft der Blutzellen beiträgt und gleichzeitig zur Vorbeugung von Gefäßschäden dient, kommen noch weitere Inhaltsstoffe der Zwiebel zum Einsatz. Hierzu zählt beispielsweise auch Quercetin, dieser Stoff senkt den Blutdruck und wirkt gegen Entzündungen.

Senkung des Cholesterinspiegels mithilfe der Zwiebel

Die in der Zwiebel enthaltenen Schwefelverbindungen reduzieren den Cholesterinspiegel. Forscher aus China die an der „Chung Shan Medical University Hospital“ waren, entdeckten einen Zusammenhang zwischen dem Zwiebelsaft und Cholesterinspiegel. Denn Zwiebelsaft enthält einen erhöhten Anteil an Quercetin, dass im Falle eines leicht erhöhten Cholesterinspiegels reduzierend wirkt. An der chinesischen Forschung nahmen insgesamt 24 Probanden, die an einem erhöhten Cholesterinspiegel litten, teil. Die Anzahl der Probanden wurde dabei auf zwei Gruppen verteilt.

Die erste, mit 12 Probanden versehene, Gruppe erhielt einmal am Tag etwa 100 Milliliter Zwiebelsaft über acht Wochen hinweg. Unterdessen erhielt die andere Gruppe Placebo. Mit der Einnahme des Saftes konnte beobachtet werden, wie sich nicht nur der LDL-Cholesterin senkte, sondern auch das im Blut nachzuweisende Gesamtcholesterin.

Geringeres Krebsrisiko

Unzählige Studien zeigen mittlerweile, dass Menschen, welche in regelmäßigen Abständen Zwiebeln konsumieren auch seltener an einer Krebserkrankung leiden. 1996 konnten an der Universität von Limburg niederländische Forscher herausfinden, dass bereits der Verzehr einer Zwiebelhälfte am Tag genügt, um so das Magenkrebs-Risiko zu reduzieren.

Italienische Forschungen fanden darüber hinaus heraus, dass auch unzählige andere Krebserkrankungen mithilfe des Konsums einer Zwiebel präventiv bekämpft werden können. Die Erkrankung von Krebs im Rachen- und Mundraum soll mit nur einer halben Zwiebel um beinahe 84 % gesenkt werden können. Auch das Risiko an Eierstockkrebs kann damit um insgesamt 73 % reduziert werden.

Zwiebel vs. Bauchspeicheldrüsenkrebs

Im März 2016 fand eine tschechische Untersuchung statt, um herauszufinden, welche Sorte von Gemüse am besten präventiv gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs helfen soll. An erster Stelle kam hierbei Sauerkraut, dicht gefolgt von Brokkoli und gekochten Zwiebeln. Das bedeutet, sollte man nicht unbedingt rohe Zwiebeln zu sich nehmen wollen, bestehe immer noch die Möglichkeit gekochte Zwiebeln zu konsumieren und dennoch denselben protektiven Effekt zu erzielen. Die Verantwortlichen für diese heilende und schützende Wirkung sind die in der Zwiebel vorkommenden Flavonoide.

Das Team unter Dr. Azeem schlussfolgerte aus den Erkenntnissen und Resultaten ihrer Untersuchung, dass pro Woche etwas mehr als vier Gemüseportionen inklusive Zwiebeln vor Bauchspeicheldrüsenkrebs schützen soll. Im idealen Fall, so die Forscher, wäre es noch besser das Gemüse in Kombination beispielsweise mit einigen Zitrusfrüchten zu verzehren.

Unterstützung für Diabetiker mit dem Verzehr von Zwiebeln

Die Zhejiang Universität (China) machte noch weitere erfolgreiche Entdeckungen mit der Zwiebel. So erkannten sie wie die Zwiebel auch Diabetikern helfen sollte. Hierzu dienend war die sogenannte hypoglykämische Wirkungsweise, welche sich auf einen abnehmenden Blutzuckerspiegel fokussierte. Diese Wirkung ist allerdings erneut auf Schwefelverbindungen zurückzuführen sowie auf die in der Zwiebel vorkommenden Flavonoide.

Beide Stoffe unterstützen hierbei die Verringerung von Blutzucker, -fetten, oxidativen Stress sowie reaktiven Sauerstoffradikalen. Infolgedessen kommt es zur Minderung der Insulinresistenz bzgl. der Zellen oder auch zur Steigerung der Insulinfreisetzung.

Das Rezept für eine überbackene Zwiebelsuppe

Möchte man also seinem Körper etwas Gutes tun, dann eignet sich vor allem eine Zwiebelsuppe dafür. Wie bereits in den oberen Abschnitten erwähnt wirkt die Zwiebel, auch in Gestalt einer Suppe, wahre Wunder.

Rezept: Zwiebelsuppe

Möchte man also seinem Körper etwas Gutes tun, dann eignet sich vor allem eine Zwiebelsuppe dafür. Wie bereits in den oberen Abschnitten erwähnt wirkt die Zwiebel, auch in Gestalt einer Suppe, wahre Wunder.

Zutaten für zwei Portionen

  • 4 Zwiebeln1 TL Öl
  • 4 Tassen Gemüsebouillon
  • Prise Salz sowie Pfeffer
  • 2 Scheiben Toastbrot
  • 2 Scheiben fettarmen Schmelzkäses

Zubereitung 

  • Schälen der Zwiebeln, in Zwiebelringe schneiden und anschließend in einen Topf geben.
  • Im Topf sollte bereits heißes Öl sein, sodass die Zwiebeln nun glasig gedünstet werden.
  • Beifügen von Gemüsebouillon, Salz sowie Pfeffer.
  • Zwiebelsuppe auf zwei ofenfeste Tassen verteilen.
  • Auf zwei Scheiben Toastbrot Schmelzkäse verteilen.
  • Toastbrot auf die beiden Suppen geben und anschließend unter den heißen Grill stellen bis der Käse zerläuft.