Erbsen – gesunde Proteinbomben

Erbsen gesund

Erbsen bereichern nicht nur den Speiseplan. Die Hülsenfrüchte, deren grüne Samen in den länglichen Schoten unter dem lateinischen Pisum sativum (Erbsen-Saat) die Welt erobert haben, sind heute aus kaum einer Küche wegzudenken. Dabei wurden sie gerade zu Beginn ihres Siegeszuges als Trockengemüse verzehrt. In Europa dauerte es bis in das späte 17. Jahrhundert, bis die Erbse hierzulande auf dem Essensplan stand. Überwiegend wurde sie als Mus verspeist. Hierzu kochte man die getrockneten Hülsenfrüchte und verarbeitete sie anschließend weiter.

Dabei scheint es, als wäre die Erbse eine der ältesten Kulturpflanzen dieses Planeten. Von China aus soll sie sich nach Vorderasien, über den Mittelmeerraum bis nach Europa verbreitet haben. Doch erst mit modernen Konservierungstechniken gelang es, die Trockenerbse nach und nach zu verdrängen und die uns bekannte Grüne Variante für alle zu ermöglichen. Heute nutzen wir sie meist für Suppen, Eintöpfe oder Püree. Das kugelrunde Gemüse ist allerdings auch aufgrund der gesunden Inhaltsstoffe und des hohen Proteingehalts eine kostbare Erweiterung unseres täglichen Speiseplans. Dabei lassen sich die Schoten, als auch die Samen der Frucht vollkommen nutzen. Die einjährige Kletterpflanze blüht hier von Mai bis Oktober.

Das Gesunde an der Erbse

Die meisten Menschen wissen dabei nicht, wie gesund, unterstützend und verjüngend Erbsen wirken können. Die einzigartige Kombination von Nukleinsäure und Magnesium macht das kleine runde Gemüse, zu einem waren Alleskönner. Zusammen mit den Proteinen bilden diese die Biomoleküle, auf deren Grundlage unser ganzer Körper basiert. Hier führt der Verzehr dazu, das sich in unserem Metabolismus neue Zellen anstatt der alten bilden können. Dies führt zu einer Verjüngung in der Zellstruktur des Körpers. Hier muss allerdings auch erwähnt werden, dass eine Ernährung ohne die dazugehörende körperliche Betätigung nichts an dem Allgemeinzustand ändern wird.

Die Verarbeitung macht den Unterschied

Am häufigsten treffen wir Erbsen in Konserven oder im Tiefkühlfach an. Dabei werden für beide Variationen überwiegend unterschiedliche Züchtungen genutzt. So sind die in der Dose meist Palerbsen, die eher herb schmecken. Die gekühlten sind oft Markerbsen, welche eher süßlich im Geschmack sind.

Zudem werden die geernteten Züchtungen unterschiedlich verarbeitet, je nach Verpackung und Gebrauch. Die Dosenerbsen werden, bevor sie in der Fabrik abgefüllt werden, gekocht. Dadurch gehen hitzeempfindliche Inhaltsstoffe verloren. Hierzu gehören etwa Folsäure und Vitamin C.

Die Tiefkühlerbse wird nach dem Ernten optimalerweise sofort blanchiert. Hierzu wird das kugelrunde Gemüse in Wasserdampf erhitzt und anschließend umgehend schockgefrostet. Dieses Verfahren soll die Vitamine schützen und so ein nahezu unverändertes Produkt gewährleisten.

Da wir die Erbsen in unserer Küche allerdings meist mitkochen oder gar anbraten, haben die Tiefkühlerbsen zu den Dosenerbsen keinen Vorteil. Wollen wir also die natürlichen Inhaltsstoffe erhalten, kaufen wir Tiefkühlerbsen und blanchieren diese vor dem Verzehr.

Proteinbomben

Die frische grüne Erbse besteht aus rund 70 Prozent Wasser. Dabei liegt der Proteingehalt bei ungefähr 8 Prozent. Die getrocknete Variante kann bis zu 20 Prozent Proteingehalt aufweisen und macht sie somit zu einer bärenstarken Ergänzung der täglichen Ernährung. Dieser Wert macht die Erbsen bei den pflanzlichen Eiweißen zum Spitzenreiter unter den Hülsenfrüchten. Somit sind sie die idealen Eiweißlieferanten für Veganer. Aber auch alle anderen profitieren von dem hohen Gehalt dieses Gemüses. Zudem ist das Erbsenprotein aufgrund der Kombination der speziellen Aminosäuren gut für den Muskelaufbau geeignet. Positiv wirkt sich dies auch auf das Bindegewebe und die Haut sowie die Haare aus. Das sich das Protein der Erbse zudem positiv auf die Blutfette auswirkt, erhöht die Einnahme zudem die Leistungsfähigkeit.

Wichtige Inhaltsstoffe

Doch nicht nur das Protein machen die Erbse so besonders. In ihnen enthalten sind zudem die Vitamine A und C. Hinzukommt eine beachtliche Menge an Folsäure sowie diverse andere Vitamine aus der B-Gruppe. Des Weiteren sind noch Kalzium und Kalium, sowie Zink, Magnesium und Eisen. Der grünen Hülle ist dabei zu verdanken, dass kaum Schadstoffe aus der Luft aufgenommen werden können. Ähnlich wie Bananen sind die Erbsen daher recht resistent gegen schädliche Umwelteinflüsse.

Neben den positiven Bestandteilen muss auch gesagt werden, das der sekundäre Pflanzenstoff Tannin negative Auswirkungen haben kann. Gerade die Verdauung wird hier beeinflusst und ein übermäßiger Verzehr kann zu Verstopfungen und Blähungen führen. Ebenfalls wurde in Studien nachgewiesen, dass das pflanzliche Östrogen sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken kann. Bei einer normalen Nutzung des vielfältigen Gemüses ist eine negative Beeinflussung allerdings nicht zu befürchten. Zudem gilt dies für fast alle Lebensmittel. Ein übermäßiger Verzehr hat selten Vorteile.

Dosenerbsen

Beim Kauf von Erbsen in der Dose sollte im Übrigen besonders auf die Zusätze geachtet werden. So fügen unterschiedliche Hersteller nicht nur Zucker und Geschmacksverstärker hinzu, sondern gerne auch Salz. Diese Maßnahmen werden zwar damit erklärt, dass man nur natürliche Schwankungen ausgleichen, oder den Geschmack abrunden wolle. Dennoch können gerade diese Zusätze zu unangenehme Nebenerscheinungen führen, da es im Besonderen für Zucker oder Salz tägliche Höchstmengen gibt. Speziell bei Letzterem sollte darauf geachtet werden, die zusätzliche Aufnahme nicht zu übersteigen.

Beschaffung und Lagerung

Die grüne Erbse gehört mit über 70 Prozent Wasseranteil zu dem Gemüse, das schnell verdirbt. Daher ist sie meist konserviert zu erhalten. Als Artikel aus der Tiefkühltruhe steht uns das Gemüse das ganze Jahr zur Verfügung. Zu den gängigen Verfahren, um eine Haltbarkeit zu gewährleisten, werden die Erbsen eingekocht in Dosen oder Gläsern verschlossen, getrocknet oder zu Püree verarbeitet. Diese sollten anschließend kühl und trocken gelagert werden. Empfehlenswert ist auch, einen Lagerort zu wählen, an dem kein direktes Sonnenlicht auf die Einmachgläser oder Dosen trifft. Wölben sich Deckel von Gläsern oder Tuben, kann davon ausgegangen werden, dass der Inhalt nicht mehr genießbar ist.

Ein großer Vorteil der Erbse ist, das sie nach ihrer saisonalen Verfügbarkeit aufgrund der Konservierungsverfahren noch das ganze Jahr zu erhalten ist. Allerdings sind sie in den Monaten von Juni bis August auch sehr gut frisch zu bekommen. Gerade regionale Produkte sind hierbei empfehlenswert, da der Weg des Gemüses bis in die heimische Küche der Kürzeste ist. Einige Monate vorher sind bereits frische Importe aus dem Süden Europas verfügbar und sorgen so schon kurz nach dem Winter für Nachschub. Wer die Erbsen außerhalb dieser Monate „frisch“ bezieht, sollte wissen, dass der Transportweg hier unter Umständen recht lang ist. Dabei sind die Leidtragenden hier die gesunden Inhaltsstoffe. Optimalerweise wird das kugelrunde Gemüse noch an dem Tag verzehrt, an dem es frisch erworben wird. Sollte dies einmal nicht möglich sein, lassen sich Erbsen mithilfe von Frischhaltefolie oder einem nassen Tuch auch einige Tage im Kühlschrank lagern.

Heilpflanze

Die Erbse ist nicht nur ein leckeres Gemüse. Sie wirkt sich positiv auf unseren Körper aus. So senkt das enthaltene Niacin das Cholesterin und erweist sich so als hilfreich in der Prävention von Herzkreislauferkrankungen. Zudem reinigen die Inhaltsstoffe wie Antioxidantien die Blutgefäße und sind entzündungshemmend. Aufgrund der B-Vitamine und der Folsäure wirken sie der Schädigung von Blutgefäßen entgegen, indem diese den blutgefäßschädigenden Homocysteinspiegel senken. Erbsen wird zudem ein positiver Einfluss auf den Allgemeinzustand des Darms attestiert. Sie sollen Verstopfungen mindern und Verdauungsproblemen entgegenwirken. Selbst als Vorsorge gegen Magenkrebs sollen die Inhaltsstoffe der Erbse gut sein.

Im Allgemeinen hat sie durch die bereits erwähnte Kombination aus Nukleinsäure und Magnesium einen positiven Einfluss auf das Altern der Zellen. Diese wirkt sich ebenfalls positiv auf die Vorbeugung gegen Osteoporose, Pilze oder Arthritis aus und führt zu einem gestärkten Immunsystem. Das in Erbsen enthaltene Calcium und Vitamin K unterstützen zusätzlich die Knochensubstanz.

Video: Superhelden am Gemüsehimmel: Erbsen | Galileo | ProSieben