Ist Holunderblütensirup gesund?

Holunderblütensirup gesund

Kaum eine Pflanze begleitet den Menschen schon so lange wie der Schwarze Holunder. Seine Synonyme sind uns dabei fast besser bekannt als die offizielle Bezeichnung: Holler, Holder, Deutscher Flieder, Eller, Ellhorn oder Kelkenbusch. Diese Bezeichnungen werden zum Teil nur regional eingesetzt.

Auch ranken viele Legenden um den Holunder wie etwa die Geschichte der Frau Holle, die über die Erde wacht. So viele Geschichte es gibt, so viele Anwendungen haben sich über die Jahre zusammentragen lassen. So ist es nicht verwunderlich, dass dem Holunder neben der heilsamen Wirkung auch eine magische nachgesagt wird.

Befragten wir unsere Vorfahren, so würden sie diese garantiert bestätigen. Auch heute noch nutzen die Männer und Weiber, die sich mit der Kunst der Magie befassen, den Holler für verschiedene Rituale.

Doch vorwiegend wird der Holunder bei uns zur Bekämpfung verschiedener Erkrankungen eingesetzt.

So stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie gesund der zur Zeit so angesagte Holunderblütensirup wirklich ist?

Welche Teile des Holunder können genutzt werden?

Wie das Wort „Holunderblütensirup“ bereits deutlich macht, werden die Blüten verwendet. Man kann sie entweder getrocknet für die Herstellung von Tee, Tinkturen, Küchlein, aber auch heilsame Ansatzschnäpse, Liköre, Wein und sogar Holundersekt verwenden. Gerne wird auch der Holunderblütensirup oder der getrocknete Holunderzucker in Eigenregie hergestellt.

Später im Jahr werden dann die Holunderbeeren gepflückt. ACHTUNG: In rohem Zustand sind sie nicht sehr gut verträglich. Dies haben sie dem Glykosid „Sambunigrin“ zu verdanken, welches leicht giftig wirkt. Übelkeit, einhergehend mit krampfartigen Bauchschmerzen, kann entstehen.

Das Glykosid wird jedoch durch Erhitzen zerstört. So kann man Saft, Marmelade, Holunderbeerensirup selber herstellen und damit später die schönsten Gerichte kreieren.

Holunderblütensirup

In welchen Pflanzenteilen ist die größte Heilkraft zu finden?

Diese Frage kann nicht so einfach beantwortet werden. Denn sowohl die getrockneten Blüten als auch die frischen Beeren haben eine sehr starke Heilkraft aufzuweisen. Doch ist die Anwendungsweise anders. Die Wirkung auf den Organismus hingegen ist ähnlich. Daher soll kurz aufgeführt werden, mit welcher Wirkung zu rechnen ist:

Die Holunderblüten wirken

  • schweißtreibend
  • fiebersenkend
  • stärken das Immunsystem
  • beruhigen und unterstützen die Atemwege
  • antioxidativ wirkend
  • Hautinfektionen, kleine Wunden, Verbrennungen und kleine Geschwüre beruhigend (Volksmedizin)

Die Holunderbeeren wirken

  • antioxidativ
  • das Immunsystem unterstützend
  • ausgleichend auf den Blutdruck
  • unterstützend auf das Herz
  • Linderung bei Erkältungen gebend
  • hartnäckigen Schleim in Nebenhöhlen und Bronchien lösend
  • hartnäckige Verstopfungen lösend
  • Körperzellwände stabilisierend
  • Nierentätigkeit unterstützend
  • entwässernd und entgiftendentspannend
  • Nerven beruhigend
  • Ängste und depressive Stimmungen vertreibend

Die Wirkstoffe der Holunderblüte

Fragen wir uns, welche Inhaltsstoffe für die heilende Wirkung der Holunderblüte in Frage kommen. Um genau zu sein, kommen da einige auf uns zu:

  • Vitamin C
  • Vitamin B
  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Schleimstoffe
  • Kaffeesäurederivate
  • ätherische Öle
  • Gykoside

Jedes Bestandteil für sich genommen, erzielt bereits eine gute Wirkung, um den Organismus zu schützen. Zusammen jedoch unterstützen sie sich gegenseitig. Dies macht den Holunder so effektiv.

Je nach Symptomen- / Krankheitsbild kommt ein Hauptwirkstoff zum Tragen. Die große Wirksamkeit der Holunderblüten bei Erkältungen und grippalen Infekten kann durch die schweißtreibende Wirkung der Glykoside erklärt werden. Doch natürlich ist diesbezüglich auch die Entgiftung des Organismus sehr wichtig, die ebenfalls durch die Holunderblüten oder den Holundersaft initiiert wird. Zudem sollte man bei diesem Symptomenbild, einhergehend mit Fieber, immer zuerst an die Holunderblüte denken. So schlägt man viele Fliegen mit einer Klappe.

Wie wird die Holunderblüte verwendet?

Die herkömmliche Methode, die Holunderblüte einzusetzen, ist der Teeaufguss. Im Krankheitsfall wird empfohlen 3 Tassen Holunderblütentee über den Tag verteilt zu trinken. Wer nicht jede Tasse frisch aufbrühen möchte, kann in einer Thermoskanne den Tagesbedarf fertigen und über den Tag verteilt trinken.

Pro Tasse von 150 ml werden 2 g bis 3 g Holunderblüten benötigt. Sie werden mit heißen Wasser überbrüht und sollten 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Da der Holunderblütentee sehr wohlschmeckend ist, sollte man ihn ungesüßt zu sich nehmen. Geht es nicht anders, ist mit wenig Honig zu süßen.

Die andere Alternative, die Holunderblüten zu nutzen, ist die Herstellung von Holunderblütensirup. Dieser kann sowohl in Eigenregie hergestellt werden oder im gut sortierten Handel erstanden werden. Soll er bei den unterschiedlichen Krankheitsbildern zum Einsatz kommen, ist eine gute Qualität, möglichst Bio-Qualität von Vorteil. Der Sirup kann in heißem Wasser aufgelöst eingenommen werden.

Nun mag man natürlich ein Argument gegen den Holunderblütensirup finden, da er, wie jeder Sirup, einen relativ hohen Zuckeranteil aufweist. Doch sollte man hinzufügen, dass der Sirup hochkonzentriert ist. Daher wird immer nur wenig verwendet. Die konzentrierte Wirkung des Holunderblütensirups unterstützt den Organismus trotzdem in der gewohnten Weise und Stärke und trägt somit zu einer schnellen Heilung bei.

Wie finde ich einen guten Holunderblütensirup zu medizinischen Zwecken?

Die Verwendung vom Holunderblütensirup ist vielfältig. Denn natürlich wird dieser wohlschmeckende Sirup nicht ausschließlich zur Unterstützung des Organismus genutzt. Man kann auch wohlschmeckende Getränke damit herstellen, alkoholische wie auch nicht-alkoholische. Wer einmal auf den Geschmack des Holunderblütensirup gekommen ist, wird ihn aus seinem Haushalt nicht wieder verbannen wollen.

Und genau an diesem Punkt muss unterschieden werden zwischen dem Holunderblütensirup, der im Haushalt verwendet und dem, der für medizinische Zwecke genutzt wird. Die Produkte, die zur Herstellung von Limonaden und ähnlichem verwendet werden, sind oftmals industriell hergestellt. In diesem Fall bedeutet dies, dass nicht zwangsläufig mit echten Holunderblüten gearbeitet wurde, sondern der Geschmack synthetisch hergestellt wird. Es muss vermutlich nicht extra erwähnt werden, dass derlei Sirup keinerlei heilende Wirkung aufweist. Oftmals sind sie bereits am geringen Preis erkennbar.

Um also einen wirklich guten Holunderblütensirup mit alle heilenden Wirkungen zu finden, ist ein wenig Recherche notwendig. Hilfreich kann hierbei das Studium der Testergebnisse, beispielsweise von Ökotest oder Stiftung Warentest, sein. Selbstverständlich lassen sich die aktuellen Testergebnisse auf verschiedenen Internetplattformen finden. Für gewöhnlich werden diese Ergebnisse jährlich aktualisiert.

Gemäß der Testergebnisse von 2019 können die folgenden Produkte empfohlen werden:

  • Yo Holunderblütensirup: Er ist preislich sehr entgegen kommend. Seiner vorwiegende Verwendung findet er in der Herstellung von Getränken.
  • Darbo Holunderblütensirup: Qualitativ bleiben keine Fragen offen. Sie wird mit derer von hausgemachtem Holunderblütensirup gleichgestellt. Er wird nur noch mit Wasser verdünnt.
  • Teisseire Special Barman: Der Sirup wird auf traditionelle Weise hergestellt, was ihm eine sehr gute Wirksamkeit beschert.

Neben den Testergebnissen sollten bei einer Kaufentscheidung die Erfahrungsberichte vorheriger Käufer, falls vorhanden, berücksichtigt werden. Gerade wenn es um die medizinische Wirkung des Holunderblütensirups geht, sollte man den Kauf nicht unbedacht machen. Wer jedoch von einem Produkt überzeugt ist, sollte immer wieder darauf zurückgreifen.

Doch nicht nur im Versandhandel ist guter Holunderblütensirup erhältlich. Auch Reformhäuser, Bio-Läden und natürlich Apotheken können diesbezüglich eine gute Quelle sein. Allerdings ist natürlich zu bemerken, dass diese Produkte in der Apotheke am teuersten sein werden – im wahrsten Sinne des Wortes zum Apothekenpreis.

Wie stelle ich Holunderblütensirup selber her?

Die eigene Herstellung von Holunderblütensirup kann als meditative Tätigkeit bezeichnet werden. Denn alleine das Pflücken und „rupfen“ der Blüten nimmt Zeit in Anspruch, die man mit dem Dahin-Gleiten-Lassen der Gedanken nutzen kann. Der eigentliche Herstellungsprozess ist gar nicht so schwer:

  • 20 Holunderdolden weitestgehend vom „Grünzeug“ befreit
  • 1 kg Zucker
  • 20 g Zitronensäure
  • 3 Bio-Zitronen

Um den Zucker aufzulösen, lässt man zunächst 1,5 l Wasser aufkochen. Der Zucker muss sich vollständig auflösen. Das Gemisch muss nun abkühlen, bevor die Zitronensäure eingerührt wird. Die Holunderblüten werden nun zusammen mit den in Scheiben geschnittenen Zitronen in ein großes Glas, am besten mit breitem Hals, gegeben und mit dem abgekühlten Zuckerwasser übergossen. Zugedeckt sollte das Glas nun dunkel und kühl 5 Tage aufbewahrt werden. Ab und an muss es geschüttelt werden, um die Zutaten erneut gut zu vermischen. Danach wird das Ganze abgegossen, in möglichst dunkle Flaschen abgefüllt und kühl und dunkel gelagert.

Nebenwirkungen?

Bei der Verwendung von Holunderblüten und dementsprechend auch Holunderblütensirup kann es für gewöhnlich nicht kommen. Eine Überdosierung ist eher unwahrscheinlich. Die kleinen, aber konzentrierten Mengen können keinen Schaden anrichten, solange sie in „normalen“ Dosen verabreicht werden. Dies gilt natürlich auch, wenn man den Holunderblütensirup zur Herstellung von Getränken verwendet.

Selbiges gilt übrigens auch für den Einsatz von Holunderbeeren bzw. dem Saft oder Gelee aus selbigen. Holunderblütensirup und Holunderbeerensaft können also zur Unterstützung des Organismus bedenkenlos eingesetzt werden.