So gesund sind Artischocken

Artischocken gesund

Die Arzneimittelpflanze des Jahres 2003 bietet durch Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien nicht nur eine Fülle von gesunden und wichtigen Inhaltsstoffen, sie schmeckt auch noch richtig lecker. Dabei mundet sie nicht nur köstlich, sondern saugt Ballaststoffe auf, was das Sättigungsgefühl positiv beeinflusst und uns somit auf dem Weg zur Traumfigur wohlwollend zur Seite steht.

Ganz allgemein ist die Artischocke, die ebenfalls als Golddistel oder Artschock bekannt ist, eine nahrhafte und gesunder Ergänzung in jedem Haushalt. Dabei ist das Staudengewächs aus der Familie der Korbblütler ein aus der Küche kaum wegzudenkender Bestandteil. Zwar sind die enthaltenen Bitterstoffe zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, sie wirken sich aber auf diversen Befindlichkeitsstörungen positiv aus und haben bei Krankheiten einen heilenden Einfluss. Wie Du diese zu Deinem Vorteil nutzen kannst, erfährst Du hier.

Was ist die Artischocke

Das distelähnliche, krautige Gewächs kann bis zu zwei Meter hoch wachsen und wir finden es bevorzugt in den Regionen des Mittelmeerraumes sowie in Vorderasien. Doch auch in Österreich wird ab Mitte Juli mit der Artischockenernte begonnen. Sie kann leicht fünf Jahre alt werden und gedeiht am besten in gemäßigt-warmen Klima. Hauptanbaugebiete sind heute Frankreich, Italien sowie Argentinien und Ägypten.

Doch als therapeutisches Heilmittel ist die Artischocke schon den alten Römern und Griechen bekannt. Sie zählte zu den teuersten Medikamenten im Mittelalter und wurde in England erstmals von König Heinrich VII eingeführt. Sogar Katharina von Medici soll viel von dem Gemüse gehalten haben.

Verwendung in der Küche

Der Vorzug der Artischocke ist, dass die gesamte Pflanze verzehrt werden kann. Ob roh, gekocht, gedünstet oder gebraten. Stehen wir im Supermarkt oder optimalerweise im Bioladen, suchen wir nach einer verhältnismäßig schweren Artischocke, deren Blätter anliegen und keinesfalls braun sein sollten. Zudem zeichnet sich eine gute Golddistel durch einen hellgrünen Stiel aus.

Die Blüte kann auch violett sein. Gekühlt ist diese 4 -5 Tage im Kühlschrank haltbar. Empfehlenswert ist hier aber, sie so bald als möglich nach dem Kauf zu verzehren.

Artischocken kaufen

Dabei gibt es die Artischocke auch verzehr fertig abgepackt oder in Gläsern zu kaufen. In Apotheken und Reformhäusern finden wir sie zudem in Kapseln oder Pülverchen. Doch wenig ist besser als das selber frisch zubereitete Gemüse.

Verzehr

Beim Verzehr können wir unserer kreativen Kochkunst freien Lauf lassen. Wir können sie direkt roh genießen. Ihren charakteristischen Geschmack entwickeln sie allerdings erst durch das Anbraten oder Dünsten in Zitronen-Salz Wasser.

Varianten

Hier unterscheiden wir nochmals zwischen großen und kleinen Artischockenarten. Bei den größeren sind oftmals nur die Blütenböden und die dicken Schuppenblätter zum Verzehr geeignet. Diese fleischigen Teile machen den besonderen Geschmack aus.

Die kleineren Varianten die üblicherweise verbreitet im Süden vorkommen, können im Ganzen gegessen werden. Um das Gewächs rasch in Gerichte einzubauen, kann die Golddistel einfach in Öl eingelegt werden. Hier kann eine spezielle Note durch Hinzunahme diverser Kräuter erreicht werden. Das macht die Artischocke zu einer praktischen Beigabe zu Salaten, Nudelgerichten oder einem leckeren Risotto. Zudem wirkt das Gemüse appetitanregend, was sie zu der perfekten Vorspeise macht.

Doch auch in anderer Form, können wir das gesunde Gewächs in unsere Küche mit einfließen lassen. So gibt es verschiedene Tees oder Säfte, die eine gesunde Ernährung abrunden können.

Am häufigsten verwenden wir in der heimischen Küche aber die fleischigen Schuppen- und Blütenblätter. Der Rest wird meist von der Pharmaindustrie weiterverarbeitet um diverse Tinkturen und Pulver herzustellen. Das aus der Artischocke gewonnene Cynarin, das gleichzeitig für den bitteren Geschmack der Pflanze verantwortlich ist, ist hierbei der entscheidende Stoff.

Likör

Aus der Artischocke lässt sich zudem ein etwas bitter-herb schmeckender Likör machen. Der Cynar ist ein italienischer Kräuter Likör, der für seinen Geschmack und die bräunlich-rote Farbe bekannt ist. Ihm werde verdauungsfördernde Eigenschaften zugesprochen.

Der Bitterstoff macht es

In den vergangenen Jahren hat sich der bedenkliche Trend entwickelt, dass aus verschiedenen Gemüse- und Salatsorten der Bitterstoff herausgezüchtet wird. Da dies dem Großteil der Konsumenten beim Geschmack entgegenzukommen scheint, verbreitet sich dieses Vorgehen mit bedenklicher Geschwindigkeit. Dabei scheint außer Acht gelassen zu werden, das sich gerade in den Bitterstoffen wertvolle Substanzen befinden, die bestimmte Sorten so gesund machen. Hierzu zählen diverse Sprossen, Endiviensalat oder Radicchio.

Bei Lupine ist dieses Vorgehen allerdings nötig, da hierdurch ebenfalls die gesundheitsgefährdenden Eigenschaften entfernt werden. Glücklicherweise ist die Artischocke bisher von den dem Trend verschont geblieben. So haben wir noch die Möglichkeit, die gesunde Wirkung des Verzehrs auszunutzen.

Heilende Wirkung

Dabei können wir von Glück sprechen, dass die Artischocke eine der am besten erforschten Nutzpflanzen in der Arzneimittelherstellung ist. Hierdurch ist bekannt, dass die therapeutische Wirkung in engem Zusammenhang mit den Bitterstoffen der Pflanze steht und ohne diese sich nicht entfalten kann. Erste Überlieferung einer heilenden Wirkung finden sich vor über zwei Jahrtausenden. Hier wird die Artischocke für ihre Wirkung bei Verdauungsbeschwerden und diversen Gallen- und Blasenleiden angepriesen. Ob Griechen, Ägypter oder Römer. In allen Großkulturen damaliger Zeiten fand die Pflanze Anwendung in der Medizin und der Heilung von Krankheiten.

Inhaltsstoffe

Der in der Zwischenzeit sehr gut erforschte Wirkstoff, der in der Artischocke enthalten ist heißt Cynarin. Dieser Bitterstoff ist verantwortlich für die Anregung des Stoffwechsels in der Galle und der Leber. Er ist appetitanregend und wird häufig in Produkten verwendet, die eine Diät unterstützen sollen. Zudem sagt man den enthaltenen Chinasäurederivaten und den enthaltenen Flavonoiden eine Senkung des Cholesterinspiegels und somit der Blutfette nach. Hier darf die blutzuckerspiegelsenkende Wirkung des enthaltenen Inulins nicht fehlen. Daher finden wir das Extrakt der Artischocke in der Zwischenzeit in vielen Hilfs- und Heilmitteln als Zusatz.

Die Wirkstoffe in der gesunden Pflanze, helfen bei:

  • Problemen mit der Verdauung
  • Schutz der Leber
  • Förderung der Entgiftung
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Prämenstruellen Beschwerden
  • Erbrechen
  • Verbesserung der Fettverdauung

Ideen zur Zubereitung von Artischocken

Zu Beginn entfernen wir die äußeren Blätter der Golddistel, ebenso den Stiel. Dieser kann für Suppen oder für Salate genutzt werden. Danach kann der Rest in einem Wasserbad mit Zitrone gedämpft werden. Anschließend geben wir noch Olivenöl und Essig dazu um den Geschmack abzurunden. Schneller geht eine Zubereitung kaum.

Artischocken kochen

Bevorzugst du lieber die gekochte Variante, wird die Artischocke in einen Topf mit Wasser gegeben. Hinzu kommt noch der Saft von ein oder zwei Zitronen. Bevorzugt aus dem Bioladen um die Verunreinigung mit Spritzmitteln zu vermeiden. Das Ganze lassen wir anschließend für 20 bis 45 Minuten bei kleiner Hitze kochen.

Die Dauer hängt dabei von der Größe und der Menge ab, die wir nutzen. Von Zeit zu Zeit einfach die Konsistenz der Artischocken prüfen und anschließend herausnehmen. So erhalten wir schnell ein verzehr fertiges Gemüse. Diese kann sofort genossen werden oder als Zugabe für Nudelgerichte und Salate, sowie als Appetizer vor einer Mahlzeit dienen.

Artischocken Tee

Auch eine Verwendung als Tee ist leicht zu bewerkstelligen. Hierzu benötigen wir etwa 15 bis 25 Gramm getrockneter Artischockenblätter. Diese können wir selber herstellen oder kaufen sie bereits getrocknet. Als Erstes reinigen wir die Blätter und geben diese in einen Topf mit etwa 2 Tassen Wasser. Dies lassen wir für rund zehn Minuten kochen und anschließend nochmals fünf Zeigerumdrehungen ziehen. Anschließend die Blätter herausfiltern und der Tee ist fertig.

Video: Artischocken – Koch- und Verzehranleitung