So gesund sind Pastinaken

Pastinaken gesund

Vor rund hundert Jahren ist dieses Wurzelgemüse in Vergessenheit geraten. Heutzutage feiert das Gemüse Pastinake – man kann fast schon behaupten – eine Wiedergeburt in der Kochkunst. Der süßliche Geschmack beschert dem Wurzelgemüse eine feines Aroma, welches bei Feinschmeckern sehr gut ankommt. Das Aroma der Pastinake ist das der Karotte oder des Sellerie sehr ähnlich. Dieses ist nämlich süß bis hin zu nussig. Es gibt mehrere Varianten, das Wurzelgemüse auf den Teller zu bringen. Denn zum einen kann man sie roh verzehren und zum anderen ist sie auch gekocht genießbar. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, ihre Blätter als Würz – oder Suppengrün zu verwendet. Aber sind die Pastinaken gesund? Fast jeder behauptet dies, doch ist an dem Hype der Pastinake etwas dran, oder handelt es sich hier eher um eine Geldmacherei? Diese und andere Unklarheiten werde ich versuchen, aus dem Weg zu räumen und Dir dabei verhelfen, gesünder und vitaler zu leben.

Was sind Pastinaken?

Dieses Wurzelgemüse gehört den Doldenblütlern (Apiaceae)an und ist verwandt mit Fenchel, Möhren und Petersilie. Der sogenannte Gemüse-Pastinak, welcher bei uns geerntet wird, stammt vom Wiesen-Pastinak (auch wilder Pastinak genannt) ab, den man am Rand von Feldwegen findet. Jedoch sollte man nicht auf die dumme Idee kommen, wilde Pastinaken selbst zu sammeln. Erstens kann man nur wenige finden, da sie mit ihren dünnen, oft stark verholzten Wurzeln, leicht zu übersehen sind. Und zweitens – was nun viel ausschlaggebender ist – besteht die Gefahr, diese mit verwandten und höchst giftigen Doldenblütlern (wie etwa dem Gefleckten Schierling) zu verwechseln. Die Pastinake enthält äußerst viel Kalium und Vitamin C und machen Dich somit widerstandsfähig gegen Krankheitserreger und Schädlinge.

 Der Verzehr des Gemüses empfiehlt sich also besonders in denen kalten Wintermonaten, in denen Krankheitserreger ein leichtes Spiel haben. Aus den nun genannten Gründen war die Pastinake bis in das 18. Jhd. in Österreich und Deutschland in fast jedem Haushalt zu finden und zählte als Grundnahrungsmitteln. Sie wurde dann jedoch von der Kartoffel und der Möhre abgelöst.

 In Amerika oder England ist die Entwicklung des Wurzelgemüses ganz anders verlaufen, denn dort dient die Pastinake auch noch heute als klassisches Beilagengemüse. Doch auch dort fanden diese erst durch das immer größer werdende Interesse an ökologischem Gemüseanbau wieder Beachtung. Zunächst fand man sie nur in der einen oder anderen Gemüsekiste, aber heute sind Pastinaken auch immer öfter in den Regalen der meisten Supermärkte zu finden. Ich denke, somit sollte die Frage: „Was sind Pastinaken?“ für jedermann zu beantworten sein.

Wie lassen sich Pastinaken verarbeiten?

Es bestehen folgende Möglichkeiten, Pastinaken zu verzehren: kochen (und daraus dann eine Pastinakensuppe zaubern), dämpfen, braten – oder roh essen. Beim Kochen bekommen sie eine eher breiige Konsistenz. Was für Dich heißt: koch sie nur, wenn Du einen Pastinakenpüree auf das Teller zaubern möchtest.

Ein Klassiker von der britannischen Küche ist der Pastinakenpüree (»mashed parsnips«), welches ein Abbild zu dem uns bekannten Kartoffelpüree ist. Es wird übrigens auch genauso zubereitet. In breiiger Form (Püree) können Pastinaken gut für Babybreis genutzt werden, weil sie wenig Nitrat enthalten. Doch er eignet sich nicht nur für Kinder gut, sondern auch Erwachsenen schmeckt ein solcher Püree zum Beispiel in Form von einer Pastinaken-Skordalia ausgezeichnet.

Als Beilage kann man Pastinaken (im besten Fall) dämpfen oder in ein bisschen Öl braten. Man muss jedoch durch ihre zuckerhaltige Konsistenz darauf achten, dass die Pastinake beim Braten nicht braun wird, da sie dann bitter wird. Öfters sieht man auch bei Feinschmeckern, dass diese das Wurzelgemüse nur kurz anbraten und dann (meist mit Honig) und Weißweinessig glasieren. Das kann man optimal im Backofen machen. Zudem gibt es auch noch die Möglichkeit Pastinaken als Suppengemüse für eine Pastinakensuppe zu verwenden.

Gesund, aber kaum runterzubringen. Auch bei der Pastinake?

Nein. Dieses Wurzelgemüse schmeckt tatsächlich der Mehrheit. Es ist also nicht nur gesund, sondern auch gut und lecker. Sie schmeckt nämlich dezent süßlich und würzig. Der Geschmack ähnelt sehr stark dem der Möhre. Jedoch kann er durch die vielen verschiedenen Möglichkeiten, die Pastinake zuzubereiten, sehr modifiziert werden. So wird der Pastinaken Geschmack zum Beispiel milder, wenn die Rüben dem ersten Forst ausgesetzt wurden.

Große Ähnlichkeit mit der Petersilienwurzel

Es könnte vorkommen, dass man sich vor dem Gemüseregal riesig über die Pastinaken freut und stellt plötzlich bei einem genaueren Blick auf die Tafel fest, dass es sich um eine Petersilienwurzel handeln muss. Dass könnte deshalb leicht vorkommen, da sich die beiden Wurzelgemüsesorten verdammt ähnlich sind. Auf den ersten Blick kann man die Unterschiede zwischen den beiden kaum erkennen. Aber bei einem genaueren Betrachten der Gemüsesorte, kann man sehr wohl etwas erkennen:

Der Ansatz von den Blättern ist bei den Pastinaken eingestülpt. Sieht so aus, als würde ein Blattgrün ähnlich einem Stopfen in einer Rübe stecken. Bei einer Petersilienwurzel stülpt sich der Blattansatz nach außen. Die Pastinaken sind zudem gelblicher gefärbt. Dies erkennt man jedoch nur, wenn die beiden Wurzeln nebeneinander sind und man ein genaues Auge hat.

Diener der Gesundheit

Pastinaken enthalten vor allem Folsäure und das Vitamin E. Der Anteil von Kalium und dem Vitamin C ist – wie bereits erwähnt – bei den Pastinaken höher wie bei den Karotten. Kalium braucht man zum Beispiel für die Weiterleitung der Nerven- und Muskelimpulse in den Synapsen, Vitamin C schützt die Zellen vor den freien Radikalen, unterstützt die Entgiftung des Körpers, sorgt für den Abbau von Schadstoffen (vor allem für Raucher essentiell) und natürlich vieles mehr. Aber Vorsicht! Wenn man eine zu große Menge an Pastinaken konsumiert, kann dies schädlich sein. Denn Pastinaken beinhalten sogenannte Furocumarine. In sehr hohen Mengen können sie etwa Hautausschläge hervorrufen. Aber nur unter der Bedingung, wenn man sich zusätzlich dem Sonnenlicht aussetzt. Kurz gesagt: in einem gesunden Ernährungsplan, in dem man der Abwechslung, der Auswahl und der Herkunft der Lebensmittel Bedeutung schenkt, kommt man um die Pastinake schwer vorbei.

Beim Kauf musst Du das unbedingt beachten!

Pastinaken kannst Du das ganze Jahr über bedenkenlos kaufen. Sie werden nämlich im dritten Monat des Jahren (März) ausgesät und vom Oktober an bis in die kalten Wintermonate hinein geerntet. Die Pastinaken der späteren Ernte sind ein bisschen milder im Aroma, weil – wie Du wahrscheinlich bereits weißt – sie bereits dem ersten Frost ausgesetzt wurden. In einem Kühlschrank sind Pastinaken für gewöhnlich eine Woche frisch. Wenn Du sie jedoch frisch erntest und diese dann dunkel, kühl und auch trocken lagerst, kann es durchaus vorkommen, dass sie sich bis zu sechs Monate halten. Beim Einkaufen solltest Du darauf Acht geben, dass sich die Wurzel nur schwer biegen lässt. Sie sollte im besten Fall richtig knackig sein und – das versteht sich von selbst – auf gar keinen Fall soll sie braune Stellen aufweisen.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Text weiterhelfen und eine neue Inspiration für deinen Ernährungsplan schaffen. Nun weißt Du, woher das Wurzelgemüse kommt, was darin enthalten ist, wie du es mit dem Petersilien – Gemüse unterscheidest, wie lange die Pastinake im Kühlschrank frisch bleibt, dass Du sie unbedingt in Deinem Ernährungsplan einbauen musst, was Du beim Kauf beachten solltest und vieles mehr. Kurz gesagt: Du weißt einfach alles, was Du wissen solltest. Ich schlage vor, Du legst Dein Handy oder den PC zur Seite und gehst direkt zum Supermarkt um Dir welche zu kaufen.