Ist Hirse gesund?

Hirse gesund

Hirse eines der ältesten, von Menschen genutzten Getreidesorten. Noch heute ist es in vielen Ländern der Welt ein Grundnahrungsmittel. Hirse ist allerdings nicht nur eine einzige Art, die zur Gattung der Süßgräser gehört, vielmehr handelt es sich um einen Sammelbegriff, der etwa 12 Sorten umfasst.

Jede der heute verwendeten Hirsearten besitzt unterschiedliche Eigenschaften und sogar Farben. Doch sie haben eines gemeinsam: Hirse ist sehr gesund. Denn das Getreide ist reich an Mineralien, Aminosäuren, Eiweiß und Kieselsäure.

Hirse: eine kleine Geschichtsreise

Das Getreide stammt ursprünglich aus Asien. Bei archäologischen Ausgrabungen in China fand man Überreste der Kolben- und Rispenhirse, die auf etwa 8.000 vor Christus datiert werden konnten.

Deshalb gehen Forscher davon aus, dass das Korn von Asien über die Seidenstraße ihren Weg nach Europa fand. Schon die Germanen wussten, dass Hirse durch ihre sättigende Wirkung ein gutes Mittel gegen die damalige Hungersnot war.

Im Mittelalter wurden die Süßgräser nicht nur wegen ihren gehaltvollen Inhaltsstoffen gegessen, auch bei Magen-Darm-Krankheiten wurde Hirse verabreicht. Doch im 17. Jahrhundert wurde es von ertragreicheren Getreidesorten wie Weizen verdrängt.

Schließlich geriet Hirse immer mehr in Vergessenheit, bis es in der Neuzeit, vor allem wegen seiner gesunden Inhaltsstoffe, wiederentdeckt wurde.

Die unterschiedlichen Hirsesorten

Etwa 600 Hirsearten gibt es. Diese werden in zwei Hauptgruppen unterteilt: Sorghum- und Millethirsen, wozu die meisten Gattungen zählen. Sie bezeichnet man auch als echte Hirse und besitzen kleinere Körner als die Sorghumsorte. In der Gruppe der Millethirsen befinden sich auch die Arten, die im Handel erhältlich sind.

Rispenhirse

Die Rispenhirse gibt es in verschiedenen Farben. Besonders die gelbliche Sorte, die auch Goldhirse genannt wird, gehört vor allem im europäischen Raum zur bekanntesten Sorte. Die Farbe der Hirse sagt viel über die Inhaltsstoffe aus. So steckt in den roten Körnern krebsvorbeugende Antioxidantien und die gelben Fruchtschalen sind reich an Beta-Karotin.

Braunhirse

Die Braunhirse gilt als wilde Gattung und stellt eine Sonderform der Süßgräser da. Denn im Gegensatz zur goldenen Art muss diese nicht geschält werden, da die Schalen auch zum Verzehr geeignet sind. Außerdem ist Braunhirse, wie alle Arten, glutenfrei, aber im Vergleich auch gut zum Backen geeignet und roh gut verdaulich. Doch einfach so kann man die Körner nicht essen, weil sie sehr hart sind. Deshalb findet man die Braunhirse oft in Form von Mehl, Cornflakes und als Keimsaat.

Teff

Teff ist das kleinste Getreide der Welt und wird deshalb Zwerghirse genannt. Eine Pflanze produziert rund 10.000 Körner, die nicht größer als Mohnsamen sind. Vor allem in Äthiopien zählt die Sorte seit Jahrtausenden zum Grundnahrungsmittel. Im europäischen Raum hingegen war Teff bis vor einigen Jahren völlig unbekannt, wird aber heute selbst hierzulande angebaut. Das Besondere an der Zwerghirse sind die reichhaltigen Inhaltsstoffe. Dazu zählen komplexe Kohlenhydrate, Proteine, Kalium und Magnesium.

Weshalb Hirse so gesund ist

Hirse könnte man ein Superfood nennen, weil es zahlreiche, gute Inhaltsstoffe mitbringt. Selbst die Schulmedizin zweifelt nicht an den gesundheitsfördernden Eigenschaften des Getreides.

Außerdem ist Hirse sehr kalorienarm. Gerade einmal 114 kcal pro 100 Gramm sind es. Deshalb darf Hirse auch während einer Abnehmphase auf den Teller. Darüber hinaus ist das Getreide glutenfrei und somit auch für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit perfekt geeignet.

In Hirse steckt viel Eisen

Eisen ist für den menschlichen Körper lebenswichtig. Es unterstützt die Blutproduktion und den Transport von Sauerstoff im Körper. Vor allem in Fleischprodukten ist das Spurenelement zu finden. Bei einer fleischlosen Ernährung wird genau das zu einem Problem. Denn gerade Vegetarier und Veganer gehören zur Risikogruppe für Eisenmangel. Deshalb stellt Hirse mit seinem hohen Eisengehalt von etwa 7 mg in 100 Gramm eine gute Alternative dar. Damit das Eisen vom Körper ideal verwertet wird, empfiehlt es sich, zu Hirse Lebensmittel mit Vitamin C zu kombinieren.

Hirse besitzt eine Menge ungesättigte Fettsäuren

Neben Hafer besitzt Hirse bei Getreide den höchsten Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Insgesamt sind es 75 Prozent. Sie gelten als besonders gesundheitsfördernd. Einen Nachteil besitzt der hohe Fettanteil dennoch. Dadurch wird das Getreide schnell ranzig und ist somit nicht lange haltbar.

Wunderwaffe Mikronährstoffe

Neben dem Spurenelement Eisen stecken in Hirse noch viele weitere Mikronährstoffe, die der Körper benötigt. Besonders hoch ist der Anteil an Magnesium, aber auch nennenswert ist die Menge von Vitamin B1 und B6. Die Zwerghirse ist zudem reich an Kalzium.

Hirse als guter Säurebildner in einer basischen Ernährung

Eine basische Ernährungsweise kann dem Körper mehr Vitalität und Gesundheit geben. Ziel der Lebensweise ist es, den gestörten Säure-Basen-Haushalt im Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu sind alle Lebensmittel mit einem Ph-Wert zwischen 1 und 6 zu meiden. Ein Wert von 7 ist neutral. Alle Speisen mit einem PH-Wert zwischen 7 und 14 sind basisch und damit optimal geeignet.

Eine dauerhafte Übersäuerung des Körpers hat negative Folgen auf den Körper. So kann es zu einer Verstopfung der Arterien kommen, zu Übergewicht, Rheuma, Cellulitis und zu vielen weiteren Erkrankungen.

Hirse ist zwar nicht basisch, aber dennoch ein gesunder Bestandteil in einer basischen Ernährung. Denn das Getreide gehört zu den guten Säurebildnern. Das bedeutet, weil Hirse wertvolle Inhaltsstoffe besitzt, darf es selbst in einer basischen Ernährung nicht fehlen. Damit es ausgeglichen bleibt, heißt es: 80 Prozent basische Lebensmittel und 20 Prozent gute Säurebildner ergeben einen ausgewogenen Basen-Speiseplan.

Zubereitung von Hirse

Die Zubereitung von Hirse ist sehr einfach. Wie bei Linsen, können die Körner über Nacht eingeweicht werden. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Neben dem klassischen Fladenbrot aus Hirse oder dem Brei, gibt es noch zahlreiche Varianten. Da Hirse geschmacklich sehr neutral ist, kann er süß oder herzhaft verzehrt werden.

Video: orientalische Hirsepfanne mit Gemüse der Saison – low budget Küche